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Mit vollen Höschen ist gut stinken, dachte sich eine Wäschekette offenbar. Erst, als sie nackige Models mit den Körpern, die wie jene von circa 13bis 15-Jährigen wirkten, am Boden im Dreck liegen ließ, was nicht wenige Kritisierende an Menschenhändlerringe erinnerte -nicht zu Unrecht. Dann, als sich der Shitstorm in den sozialen Medien entlud.

Der Facebook-Auftritt des Konzerns bildet eine Steilvorlage für jeden Optimierungsberater. Männer, die sich über "fette Mädel" erregten, wurden vom Konzern mit einem Danke entlohnt. Misogyne User-Eruptionen gegen Frauen, die mit der Kampagne nicht einverstanden waren, reichten von "frustriert", "hässlich" und "geh doch Jute kaufen". Das alles blieb vom Konzern unkommentiert. Wozu auch, immerhin reihte sich der Praktikant, der offensichtlich den Facebook-Auftritt bedienen durfte, nahtlos in den misogynen Ausfall ein und ersuchte, von "Neid und Hass" abzusehen.

Dass Kritikerinnen mit dem Neidargument von Usern niedergemacht werden, ist nicht neu. Dass aber ein Wäschekonzern, der Frauen als Hauptkundinnen hat, selbst zu solchen Worten greift, ist ein bahnbrechendes Verkaufskonzept. Als Vorlagekatalog für des Konzerns Frauenbild wurde übrigens eine Mischkulanz zwischen Mutter und Geliebter bemüht. Seltsamerweise hatten weder Wolford, La Perla noch Agent Provocateur je mit solchen Kampagnen aufwarten müssen. Die hatten offenbar Stil.

Die Autorin ist Schriftstellerin.

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