Synagoge verwüstet – der Präsident unter Antisemitismus-Verdacht

Werbung
Werbung
Werbung

Die jüdische Gemeinde Venezuelas ist aufgeschreckt. Sie hat die Sicherheitsmaßnahmen in ihren Einrichtungen massiv verstärkt, nachdem Ende Jänner eine Synagoge in der Hauptstadt Caracas verwüstet und die Thora-Rollen entweiht wurden. Mittlerweile hat man zwar elf Tatverdächtige festgenommen, darunter sieben Polizisten. Doch die rund 30.000 Juden in Venezuela beruhigt das nicht. Für sie ist der Antisemitismus aus dem Präsidentenpalast provoziert.

Präsident Hugo Chávez reihe die jüdischen Unternehmer Venezuelas in die Reihe der „oppositionellen Oligarchen“ ein, heißt es, und verdächtige diese, Mordkomplotte gegen ihn zu unterstützen. Für die jüdische Gemeinde wiederum ist Chávez, der sich mit dem iranischen Präsidenten und Israel-Feind Mahmud Ahmadinejad verbündet hat, ein Feindbild.

Chávez spricht von einer Kampagne, bei der versucht werde, Venezuela in eine antisemitische Ecke zu drängen. So wie Bolivien hat Venezuela aus Protest gegen den jüngsten Krieg im Gazastreifen den Botschafter Israels des Landes verwiesen. Außerdem wollen sich Bolivien und Venezuela bei der UNO dafür einzusetzen, dass sich Israels Führer vor dem Internationalen Strafgerichtshof für „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verantworten müssen. Venezuela hatte den Gaza-Krieg als „Staatsterrorismus“ verurteilt. Israel wirft Chávez ein „Bündnis mit Terroristen“ vor. (wm)

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung