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Spielbilderbücher im Salzburger Spielzeugmuseum.

Bibliothekare und Bibliothekarinnen lieben Bücher und Menschen. Sie sammeln erstere, um zweitere zu erfreuen, zu unterhalten, ihnen einen besonderen Teil der Welt zu zeigen. Die Rede ist von der Kinderbuchexpertin und ehemaligen Bibliothekarin Hildegard Krahé, die ihre rund 300 "erlesenen" Exemplare umfassende Sammlung von Dreh-, Zieh- und Klappbilderbüchern dem Salzburger Spielzeugmuseum schenkte. Das früheste Exemplar stammt aus 1839, das jüngste wurde 2001 produziert: so ist der Gang durch die von Museumsdirektor Peter Laub konzipierte Ausstellung "Spielbilderbücher" zugleich ein Streifzug durch deren Entwicklungsgeschichte. In den Vitrinen stehen u. a. Bühnenbilder, Kulissenbilder, Aufstell-Bilderbücher: Inszenierungen, die beim Lesen durch bloßes Aufschlagen einer Buchseite entstehen. Spielbilderbücher sind Buch und Spiel zugleich - dominant dabei ist das Element der Überraschung, der Veränderung durch Ziehen, Drehen. Figuren tauchen aus den Tiefen der Buchseite auf, neue Figurenkonstellationen dokumentieren den Verlauf der Geschichten. Wer hat nicht selbst mit Wonne seinen Finger durch die Nahrung der gefräßigen Raupe Nimmersatt des gleichnamigen Buches von Eric Carle gebohrt? Anschauen heißt hier: begreifen, ertasten, bewegen, gestalten. Nach Themen geordnet - "Weihnachten" ist vielseitig vertreten! - stehen die Bücher in ihrer farbenprächtigen Vielfalt. Die Werke Lothar Meggendorfers (1847-1925), eines der frühesten und kreativsten Künstler, stehen zentral: (Volks-, Kasperl-)Theater im Bilderbuch, das auf einer ausgeklügelten Ziehmechanik basiert. "Ein wenig verrückt muss man dafür schon sein!", meint Hildegard Krahé - begabt und detailverliebt in jedem Fall.

Bis 27. Oktober, täglich 9-17 Uhr

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