Tödliche Götterliebe

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Neuer Triumph für die Barockoper in Innsbruck: Mit Georg Friedrich Händels "Semele" setzte Rene Jacobs seine vieljährige Erfolgsserie fort. Die Koproduktion mit der Berliner Staatsoper Unter den Linden, in der Ursel und Karl-Ernst Herrmann Regie, Bühne, Kostüme und Licht betreuten, wurde für Tirols Landestheater kräftig aufgefrischt und überzeugte mit raffinierter Ästhetik, Schönheit und Witz, einem Mix aus liebevollen und aparten Ideen. Tatsächlich vermittelte das sprühend-vitale, dynamische Spiel ein lustvolles Lebensgefühl für Menschen von heute, auch wenn die Story aus Ovids "Metamorphosen" rund zwei Jahrtausende alt ist.

Den großen Erfolg rundete die herrliche Musik, die Händel 1743/44 schrieb: eine von empfindungsreicher Lyrik und echter Operndramatik erfüllte, kostbare Partitur, die Rene Jacobs mit dem Orchester der Akademie für Alte Musik Berlin, dem RIAS-Kammerchor und einem internationalen Sängerensemble auf höchstem Niveau umsetzte.

Jupiter (glänzend: Tenor Jeffrey Francis) liebt die Prinzessin Semele, und entführt sie vom Altar weg: Rosemary Joshua ist die anmutige Titelheldin mit glockenreinen Koloraturen. Doch Gattin Juno (die virtuose Altistin Patricia Bardon) rächt sich: Sie stiftet die Rivalin zur verhängnisvollen Bitte an, Jupiter möge sich ihr in seiner göttlichen Erscheinung zeigen. Ein tödlicher Wunsch, denn die Blitze des Donnergottes müssen Semele versengen.

Ein köstlich animiertes Ensemble umringte die Protagonisten mit puren Qualitätsstimmen. (Bis 29. August)

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