Transparenz für öffentliche Inserate

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Kaum ein Printmedium kann und will darauf verzichten: Die Inserate öffentlicher Stellen, ob Kanzleramt, Ministerien oder andere Institutionen aus diesem Bereich, tragen # wie die Schaltungen aus der Wirtschaft # ihren Teil zum Auskommen der Zeitungen im Lande bei.

Und wie bei allen Inserenten sollte es für eine unabhängige Presse auch bei Einschaltungen aus dem öffentlichen Bereich selbstverständlich sein, dass diese keinerlei Einflussnahme auf die redaktionelle Berichterstattung bedeuten.

Es spricht für sich, dass aber gerade die Inseratentätigkeit der öffentlichen Hand in den Printmedien immer wieder ins Gerede kommt. Das Hauptaugenmerk der Kritik richtet sich dabei vor allem auf den Boulevard # ob bezahlter, halb-gratis oder gratis: Im Konkreten stößt es manche sauer auf, wenn die Kronen Zeitung, Österreich oder heute allzu sichtbar aus den PR-Töpfen der Regierung bedient werden. Diese Kritik sollte nicht bloß als Brotneid der Konkurrenz abgetan werden: In einem Land, in dem politische Groß-Akteure beispielsweise per Leserbrief an die größte Zeitung reüssieren oder in dem ein mächtiger Lokalpolitiker seine Wahlchancen durchs Aufspringen auf die jüngste Kampagne ebendieses Blattes zu steigern hofft, ist größte Vorsicht am Platz.

Wahrscheinlich kann hier nur Transparenz Abhilfe zu schaffen. Der Verband Österreichischer Zeitungen schlägt genau dies vor: Eine öffentliche Statistik soll darüber Auskunft geben, welche Bundesstelle wofür und in welchem Medium Inserate geschaltet hat.

Die ÖVP macht sich, wie Klubchef Karlheinz Kopf dieser Tage in einer Aussendung erklärte, obige Forderung zu eigen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Man hofft darauf, dass sich auch die SPÖ für diese Vorschläge erwärmt # denn eigentlich stellt die vorgeschlagene Transparenz eine Win-win-Situation für beide Beteiligte # Medien und öffentliche Hand # dar.

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