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Ballett-Premiere an der Wiener Staatsoper: "Spartacus".

Spartacus" nach der zündenden, plakativen Musik von Aram Chatschaturjan ist das jüngste abendfüllende Ballett, das sich im Repertoire gehalten hat. Man kann es als Apotheose der Revolution auf die Bühne stellen wie Juri Grigorowitsch mit dem Bolschoi-Ensemble, man kann es als Tragödie einer aussichtslosen Liebe zeigen wie Orlikowsky bei der westeuropäischen Erstaufführung in Graz, man kann es auch machen wie Renato Zanella in Wien.

Gerade das aber sollte man nicht tun. Mit seiner 50. Choreographie ist ihm kein Meisterwerk gelungen. Unentschieden zwischen der Biographie des Helden, dem Kampf zwischen Gut und Böse, den diversen erotischen Verwicklungen hin- und herschwankend gelingt es ihm nicht, die Geschichte verständlich zu erzählen. Manche Lächerlichkeit und Peinlichkeit - etwa das Liebesduett unter der laufenden Dusche - stören genauso wie die Hässlichkeit der Kostüme von Johan Engels, der auch das aufwändige Bühnenbild entwarf.

Die Tänzer tun ihr Möglichstes, und das ist wirklich nicht wenig. Boris Nebyla bleibt in der Titelrolle blass, was aber eher an der Choreographie liegt. Daran leidet auch Simona Noja als Phrygia, denn sie hat wenig Gelegenheit zu brillieren. Eva Petters als Aegina und Gregor Hatala als Crassus werden mit Können und Persönlichkeit zu den Hauptpersonen. Tomislav Petranovic ist als Minotaurus (was hat dieser griechische Stier hier zu tun?) geschmeidig und ausdrucksvoll, Christian Rovny als Sklavenhändler nützt seine wenigen Momente mit größter Präsenz. Das Orchester unter Jun Märkl lässt die Musik knallen, lyrische Passagen bleiben wenig beachtet.

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