Verfall verhindert

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Grünangerkirche in Neuberg an der Mürz wieder zugänglich.

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Grünangerkirche in Neuberg an der Mürz wieder zugänglich.

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Nun ist ein architektonisches Juwel in Neuberg an der Mürz der Öffentlichkeit wieder zugänglich. Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Kirche "Maria Himmelfahrt am grünen Anger" war in unserer Zeit im Besitz der österreichischen Bundesforste, die sich nur wenig um ihre Erhaltung kümmerten. Das Dach wurde zwar repariert, doch die Mauern waren von Sprüngen durchzogen, aus denen sogar kleine Bäumchen wuchsen, der Innenraum war devastiert, die Heiligenfiguren lagerten in einem Depot.

Pfarrer Peter Schleicher von Mürzzuschlag wollte den Verfall nicht hinnehmen. Er überzeugte die römisch-katholische Kirche davon, den Bau zu übernehmen und zu restaurieren. Das Mauerwerk wurde mit Stahlbändern befestigt, der Außenputz in gotischer Art neu angebracht, der Dachreiter bekam wieder seine Kupferbekleidung. Im Inneren sind nun die Rankenmalereien im Gewölbe wieder sichtbar, die Fresken im Bereich der Empore im Chor zeichnen sich durch hohe Qualität aus. Höhepunkte der Restaurierung war der Einbau einer kleinen Orgel in der Arte eines Renaissance-Instruments.

Die herrliche Akustik des Kirchenraumes war unlängst bei den "Neuberger Kulturtagen" zu erleben, als das Sepolcro "Stärcke der Lieb" von Johann Heinrich Schmelzer zum ersten Mal nach der Komposition 1677 wieder szenisch aufgeführt wurde. In Zukunft werden in der "Grünangerkirche" an besonderen Tagen Messen gefeiert, noch aber warten die ehemals in der Kirche vorhandenen gotischen Plastiken, nämlich eine Madonna, ein Vesperbild und eine Annaselbdritt auf ihre Restaurierung und Heimkehr.

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