Verfilmtes Callcenter

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Er redet viel, sagt aber wenig – Richard Harms, Leiter eines Kölner Call-Centers, hat gleich mehrere (Kommunikations-)Probleme: Nicht nur sein Eheleben liegt dank seiner leeren Worthülsen in Scherben, auch beruflich läuft es bei dem 44-Jährigen alles andere als gut. Wenn seinem Verkaufsteam innerhalb von vier Wochen keine Effizienzsteigerung gelingt, droht der Abteilung die Schließung und den Mitarbeitern die Kündigung – eine prekäre Situation, die es richtig zu kommunizieren gilt. Nicht zufällig wählte Regisseur André Erkau „Selbstgespräche“ als Titel für sein Langspielfilm-Debüt: Was die unterschiedlichen Protagonisten dieser warmherzigen Komödie eint, ist ihre Unfähigkeit, trotz vieler Worte ein konstruktives Gespräch zu führen. Ein Manko, unter dem auch der in Kooperation mit dem ZDF („Das kleine Fernsehspiel“) entstandene Film leidet. Erkau verpackt zwar viele nette Lebensgeschichten in den Arbeitswahnsinn eines Call- Centers, sein lehrbuchartiger TV-Inszenierungsstil verhindert allerdings, dass die Leinwand-Produktion in einen „Dialog“ mit dem Kinopublikum tritt. Was bleibt ist ein gelungener Episodenfilm, der dank seiner tragikomischen Elemente einen netten Fernsehabend garantiert.

Selbstgespräche

D 2008. Regie: André Erkau. Mit Maximilian Brückner, August Zirner.

Verleih: Einhorn Film; 96 Min.

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