Mehr als 56 Jahre schwelt der Konflikt um die zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten. Im Staatsvertrag 1955 sicherte die Republik der slowenischen Volksgruppe unter anderem zweisprachige Ortstafeln zu - und zwar unter der Bedingung eines "gemischtsprachigen Gebietes“. An der Definition dieses Begriffes arbeiten sich seither Bundes- und Landesregierungen ab. Bruno Kreisky scheiterte am "Ortstafelsturm“ deutschsprachiger Radikaler. 1976 erfolgt eine Festlegung im Volksgruppengesetz, wonach Ortstafeln in Gemeinden ab 25 Prozent slowenischem Bevölkerungsanteil aufzustellen seien. 2001 bezeichnet der Verfassungsgerichtshof dies als zu hoch. Ab September 2002 verhandelt die erste Konsenskonferenz - und scheitert. 2005 präsentiert der Historiker Stefan Karner einen Vorschlag mit 158 zweisprachigen Tafeln. Doch unter Jörg Haider als Landeshauptmann gibt es keine Lösung. Im April 2011 einigen sich die Slowenenvertreter mit der Landesregierung auf die Aufstellung von 164 Ortstafeln. Der Konflikt ist beigelegt - das Parlament sollte ein entsprechendes Gesetz Anfang Juli absegnen. Wermutstropfen: das mögliche Ergebnis der Briefumfrage der FPK. (tan)
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