Verkitschter Orientalismus

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Nach dem erfolgreichen Animationsfilm "Persepolis“ verfilmt die Iranerin Marjane Satrapi nun ein weiteres ihrer Comicalben, diesmal als Realfilm: "Huhn mit Pflaumen“ ist die programmiert "märchenhafte“ Geschichte eines unglücklichen Geigers, der im Teheran des Jahres 1958 nach jahrelanger, unglücklicher Ehe und Verlust seiner Lieblingsgeige, bei deren Spiel er sich immer an seine wahre Jugendliebe erinnert hatte, zu sterben beschließt. Mathieu Amalric spielt den Musiker, der sich ins Bett legt, um auf den Tod zu warten. Der Film lässt sein trauriges Leben Revue passieren und gestaltet sich dabei als bunte, aber auch pseudo-poetische und erzwungen "magische“ Bildungsreise durch die Landschaften des Herzens. Chiara Mastroianni und Isabella Rossellini spielen in Nebenrollen, eine der vielen Referenzen Satrapis ans Kino der 60er-Jahre, verlieren sich aber in diesem biederen Historienkino in verkitschtem Orientalismus.

Huhn mit Pflaumen (Poulet aux prunes)

F/D/B 2011 Regie: Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud. Mit Mathieu Amalric, Edouard Baeri. Polyfilm. 90 Min.

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