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In einem Workshop diskutierten Experten über die Herausforderungen durch die neuen Medien.

Mit dem Entstehen des Internet wurden Kommunikation und Informationsbeschaffung revolutioniert. Das neue Medium ermöglicht es, riesige Datenmengen zu übermitteln – und dies in Sekundenschnelle. Während traditionelle Medien wie Rundfunk und Print aus einer Reihe von Informationen das Relevante für den Leser, Hörer oder Seher filtern, steht der Internet-Nutzer vor der Herausforderung, aus einer Unzahl an Informationen das Relevante erkennen und es sich zu Nutze machen zu müssen. Eine Aufgabe, mit der viele überfordert sind.

Experten aus der IT-Branche, dem kreativen Bereich und der Medizin diskutierten in einem Workshop im Rahmen der GLOBArt Academy, welche Konsequenzen die Veränderungen auf dem Kommunikationssektor für den Menschen haben. „Wir wissen nicht, wie wir mit der Geschwindigkeit zurande kommen“, meinte etwa der Wiener Ganzheitsmediziner Gebhard Breuss. Die Flut an Informationen, die mit „unvorstellbarer Geschwindigkeit“ auf uns zukomme, könnten wir gar nicht wahrnehmen. Neben der Geschwindigkeit neuer Technologien sei auch die Orientierung im Internet eine Herausforderung für den Konsumenten. Einen möglichen Lösungsvorschlag sieht Helmut Schauer, Professor am Institut für Informatik an der TU Zürich, in der Selektion: „Filtern als Gebot der Stunde“, fordert er. Doch um zu wissen, was in der unüberschaubaren Menge an Daten für den Einzelnen interessant sei, müsse man lernen. Hier spricht Schauer vor allem die Rolle des Bildungssystems an. Auch aus dem Publikum meldeten sich Stimmen, die zu einer Erziehung im Umgang mit dem Internet aufriefen. Im Mittelpunkt der Überlegungen standen vor allem die Kinder und Jugendlichen. Als „digital natives“ wachsen sie heute bereits mit den technischen Innovationen unserer Zeit auf und lernen sehr früh, mit den neuen Medien umzugehen. Für sie birgt die neue Technologie auch Potenzial. Dieses sieht der Geschäftsführer der Raiffeiseninformatik GmbH, Hartmut Müller, zum Beispiel für die Schule. Wo bisher noch alles auf einen Sinn reduziert worden sei, könne man heute „alle Sinne frei schalten“. Als Skeptiker gegenüber den neuen Medien stellte sich hingegen der Architekt und Karikaturist Gustav Peichl heraus. Er witterte im Umgang mit Computer und Co. einen Verlust an Kreativität. Man solle die Technik „nicht überbewerten und nicht die Kreativität vergessen“, so Peichl. Ähnlich argumentierte Helmut Schauer. Schlussendlich zähle sowohl in der Schule wie im Berufsleben die soziale Kompetenz, so der Zürcher Informatiker. Diese zu fördern und daneben einen verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Technologien zu lehren, werde die wesentliche Herausforderung für die Zukunft sein.

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