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Vor 100 Jahren - 1899 - war der Gulden noch fest im Bewußtsein der Bürger verankert. Zwar lief die Reform schon seit 1892, mit der der Übergang von der Silber- zur Goldwährung und zur Krone - 1 Gulden = 2 Kronen - geschafft werden sollte. Aber erst mit 1. Jänner 1900 sollte diese allein gelten. Und noch vor dem Ersten Weltkrieg sprach man in Wien vom "Fünferl", wenn man das Zehnhellerstück meinte.

Die Krone fiel nach dem verlorenen Krieg ins Bodenlose. Erst im Dezember 1924 wurde die 1922 begonnene Stabilisierung durch die Einführung des Schilling abgeschlossen, dem nun 10.000 Kronen entsprachen. Und wieder lebten bis in die dreißiger Jahre im Volksmund die Tausender weiter.

1938 kam dann die Reichsmark - der Umrechnungskurs von 1,50 Schilling für 1 RM entsprach nicht dem wahren Wert des Schilling. Aber die inzwischen angesammelten Währungsreserven mußten helfen, Hitlers Krieg zu finanzieren.

Als auch dieser verloren und die Republik Österreich wiedererstanden war, galt im Osten die - wertlos gewordene - Reichsmark weiter, im Westen lauteten die Besatzungsnoten und Briefmarken schon auf Schilling. Der mit 30. November 1945 wieder eingeführte Schilling - 1 S = 1 RM - wurde im Dezember 1947 erneut, nun im Verhältnis von 1:3, abgewertet. Erst die Finanzpolitik eines Reinhard Kamitz brachte ihm schließlich die Härte des "Alpendollar".

Werden wir uns an den Euro rascher gewöhnen, als an Krone und Schilling? An die sechste Währung innerhalb von hundert Jahren? Auch wenn der Umrechnungskurs von 13,7603:1 die Gewöhnung nicht gerade erleichtern dürfte. fg

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