Von Gluck über Strauss bis zu Pärt

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Mit Geburtstagen lässt sich immer wieder punkten. Zumal, wenn es sich um so prominente wie den 300. von Christoph Willibald Gluck und des Bach-Sohnes Carl Philipp Emanuel oder den 150. von Richard Strauss handelt. Sie stehen - mit Arvo Pärt als zeitgenössischem Kontrapunkt - im Mittelpunkt der bis Sonntag laufenden Salzburger Mozartwoche.

In deren Rahmen treten traditionell die Wiener Philharmoniker (erstmals unter Paavo Järvi sowie unter Marc Minkowski und Daniel Barenboim) auf. András Schiff musizierte virtuos-beschwingt mit seiner Capella Andrea Barca ausgewählte Mozart-Klavierkonzerte (diesmal aus dem Jahr 1784) auf einem einst von Wilhelm Backhaus benutzten Bechstein-Flügel. Das Freiburger Barockorchester mit RIAS-Kammerchor und einem von Michael Nagy exzellent angeführten Solistenterzett unter René Jacobs nahm sich hochkompetent Carl Philipp Emanuel Bachs Oratorium "Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu" an.

Spannend-gehaltvolle Darstellung

Eröffnet wurde dieses Festival mit Glucks Oper "Orfeo ed Euridice." Marc Minkowski sorgte am Pult seiner transparent und vital aufspielenden Les Musiciens du Louvre Grenoble für eine spannend-gehaltvolle Darstellung der (in ihrer Wiener Version präsentierten) Partitur. Den hervorragenden bis rollendeckenden Solisten Bejun Mehta (Orfeo), Camilla Tilling (Euridice), Ana Quintans (Amor) war er ein idealer Begleiter.

Selbst wenn es gelingt, einen verloren geglaubten geliebten Menschen wiederzugewinnen, muss alles von vorne beginnen. So deutete Regisseur Ivan Alexandre dieses Sujet, das er mit einem Tänzer (sensibel Uli Kirsch) als Tod und Begleiter der Euridice unnötig befrachtete. Bei der Erzählung der Handlung (in der zwischen Ober-und Unterwelt spielenden plakativen Bühnenarchitektur von Pierre-André Weitz) spannte er subjektiv den Bogen von einer Hochzeitsgesellschaft, die unvermutet mit dem Unfalltod der Braut Euridice konfrontiert wird, bis zum symbolhaft eingeblendeten biblischen Sündenfall.

Salzburger Mozartwoche bis 2. Februar 2014 - www.mozarteum.at

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