Vorabend der Nelkenrevolution

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"Wenn Diktatur ein Fakt ist, dann sollte Rebellion eine Pflicht sein“ - ist am Grabstein jenes Mannes zu lesen, der den Protagonisten der Literaturverfilmung "Nachtzug nach Lissabon“ zu einer Reise in die portugiesische Hauptstadt inspiriert: Die in Buchform festgehaltenen Erlebnisse des vor über 30 Jahren, im Vorfeld der "Nelken“-Revolution, als Arzt tätigen Amadeu Inácio de Almeida Prado faszinieren Lateinlehrer Gregorius derart, dass er kurzerhand in Amadeus Heimatstadt aufbricht - und dabei in ein dunkles Kapitel der portugiesischen Geschichte eintaucht. Aus drei Erzählebenen - Gregorius’ Spurensuche, Amadeus‘ in Rückblenden nachgezeichnete Lebensgeschichte und Off-Zitate aus dessen literarischem Werk - destilliert Regisseur Bille August einen philosophischen Thriller, der politische und emotionale Irrungen und Wirrungen mit existenziellen Fragen verknüpft. Dass ihm dies trotz inszenatorischer Schwächen gelingt, ist Oscar-Preisträger Jeremy Irons zu verdanken, der, eingebettet in ein Star-Ensemble, seiner Hauptfigur authentisches (Leinwand-)Leben einhaucht.

Nachtzug nach Lissabon (Night Train to Lisbon)

D/CH/P 2012. Regie: Bille August. Mit Jeremy Irons, Christopher Lee, Charlotte Rampling. Filmladen. 110 Min.

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