Wahres Leben am Theater

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Wenn im September und Oktober auch die letzten Urlauber zurückkehren, wird das Volkstheater in Wien zur Reiseplattform. 30 Laienschauspieler mit Migrationshintergrund bringen ab 23. September unter der Regie von Jacqueline Kornmüller ihre wahren Erlebnisse auf die Bühne. "Die Reise“ dreht sich frei nach dem Titel um "Menschen, die nach Österreich gereist sind. Viele kamen auf sehr schwierigen Wegen hierher“, erzählt Kornmüller über das mit der Gruppe "wenn es soweit ist“ initiierte Projekt. Soeben sind die Castings zu Ende gegangen. Unter den Bewerbern waren Minderjährige und Frauen. Die ausgewählten Darsteller sind zwischen sechs und siebzig Jahren alt. Sie sind Menschen, die unterschiedlich lange in Österreich sind, gescheitert sind oder etwas erreicht haben. "Jede Reise hat ihre eigene Berechtigung“, ist Kornmüller überzeugt. Das entscheidende Kriterium für die Regisseurin und ihr Team, zu dem auch der Produzent und Dramaturg Peter Wolf gehören, ist Authentizität.

Unterstützung für Ute Bock

Freude am Spiel muss natürlich sein, ist Kornmüller überzeugt. Sechs Wochen lang proben die Schauspieler in spe. Sie erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung und die Chance, auf der Bühne ihre Geschichte zu verarbeiten. "Es ist Theater, Spiel, Lust. Viele leben isoliert und treffen auf andere mit einem ähnlichen Schicksal“, erklärt Kornmüller. Die Geschichten sollen möglichst pur bleiben, erklärt Wolf. Die Bühnentexte beruhen mehrheitlich auf den aufgezeichneten Castings.

Das Projekt soll zugleich anderen helfen: Ein Euro des Kartenpreises geht an die Flüchtlingshelferin Ute Bock. (S. K.)

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