Nur selten habe ich es bereut, dass ich damals, vor 30, 35 Jahren, als die angemessene Zeit dafür gewesen wäre, den Führerschein nicht erworben und dieses Versäumnis auch später nie wettgemacht habe. Natürlich, auch ich bin oft mit dem Auto unterwegs, als der beste Beifahrer aller Zeiten übrigens, in Österreich und anderswo. Dennoch, die Reise mit dem Zug habe ich, seitdem ich staunend zum ersten Mal den Zügen nachgeschaut habe, stets der mit dem Auto vorgezogen, aus Bequemlichkeit, sozialer Neugier, wegen des Blicks aus dem fahrenden Zug; ökologische Bedenken, ich gebe es zu, spielten bei dieser Vorliebe die geringste Rolle.
Aber seitdem die ÖBB auf die Sanierer heruntergekommen sind, die weder auf die Reisenden noch die Bediensteten Rücksicht nehmen können, weil sie ihre diesbezüglichen Kapazitäten vollständig für ihresgleichen aufzubrauchen pflegen, bin auch ich es manchmal leid, mir nicht einfach den Wagen aus der Garage holen und nach Wien fahren zu können, sondern im elektronischen Fahrplan der ÖBB nachschauen zu müssen, wann ein günstiger Zug abfährt. Früher wurden die Züge ja gerne patriotisch nach unseren Komponisten oder Orchestern benannt. Und heute? Zur Mittagsstunde böte sich der "Handl Tyrol Speck" an, aber irgendwie verdirbt er mir den Appetit. Soll ich also eine Stunde später den IC "18899.com AllesAuskunft" nehmen, um mir die Fahrt mit der Lösung des Rätsels zu vertreiben, was in Österreich alles auf Schiene ist?
Nein, am besten fährt man doch mit dem Intercity, der "betriebliche-altersvorsorge" heißt und Salzburg um 11.08 verlässt, um knappe drei Stunden später in Wien West anzukommen. Allerdings schlage ich vor, den Zug korrekt entweder auf "private-abkassiere" oder "garantierte-abfertigung" umzubenennen. Damit man auch weiß, woran man ist bzw. worin man sitzt und dass die Sanierer sich selber meinen, wenn sie österreichischen Zügen neue Namen verpassen.
