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"Nach dem schwarzen Sündenfall nun der rote." So klar äußerte sich der grüne Mediensprecher Stefan Schennach zu einem Auftritt von ORF-General Alexander Wrabetz bei einer Veranstaltung der SP-Niederösterreich. Die Causa rief Erinnerungen an Wrabetz' Vorgängerin Monika Lindner wach, die der "Rede zur Lage der Nation" des damaligen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel aus der ersten Reihe freudig applaudiert hatte. Das war seinerzeit Wasser auf die Mühlen jener, die überall nur schwarz sahen. Indem nun Schennach ebenso wie die ZIB-Redakteurssprecher Danielle Spera und Tarek Leitner Kritik an Wrabetz üben, begegnen sie präventiv dem Vorwurf, hier werde mit zweierlei Maß gemessen. Nicht in diesem Fall, aber ganz generell ist das ja auch nicht von der Hand zu weisen - wenn man sich etwa ansieht, wie ausgerechnet der grüne(!) ORF-Kommunikationschef fast täglich Dinge klein-, schön-oder wegredet, die er und die Seinen früher mit großer Geste angeprangert hätten. Was aber nun die Auftritte von Wrabetz und Lindner betrifft, so stellt sich die Frage, ob das angelegte Maß überhaupt das richtige ist. Gewiss, der ORF ist, mehr als jedes andere Medienhaus, ein sensibles Unternehmen. Gerade weil er der Politik nicht fernstehen kann, muss er den Anschein der Parteilichkeit vermeiden. Aber deswegen zu fordern, der Chef des Hauses dürfe keine politischen Veranstaltungen durch seine Anwesenheit ehren, ist zuviel verlangt. Im übrigen war Wrabetz auch schon bei den Grünen zu Gast - und vielleicht laden ihn ja auch Schwarz und Blau (dem er biographisch nicht fern steht) einmal ein. mit

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