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Den Männern die Welt der Politik zu überlassen ist unverantwortlich.

Verhaltensgestörte Kinder, Selbstmorde von Jugendlichen, Kids, die drogenkrank sind - leider eine schlechte Realität. Dem folgt die notorische Schuldzuweisung aus der reaktionären Ecke auf dem Fuß: Die Mütter waren zu wenig bei den Kindern, haben versagt beim Vorgaukeln einer abgeschirmten heilen Welt, einer Welt voll Terror, High-Tech-Kriegen, Frauen- und Kinderhandel, Mafia-Netzen, Folter, Repression, Sklavenarbeit, Hunger und Leid einerseits und der Jagd nach hochfliegenden Börsenkursen und einem monströs inszenierten Luxuskult auf der anderen Seite. Die Welt ist ziemlich böse - sollen gefälligst die Mütter gut sein und alles Übel von den Kindern fernhalten. Dafür gibt's ja auch eine Hortensie am Muttertag! Gute Mütter - wie ich sie täglich sehe und erlebe - versuchen (oftmals gemeinsam mit den neuen Vätern) ihre Kinder aufs Leben in einer arbeitsteilig wirtschaftenden Gesellschaft vorzubereiten, ihre Talente bestmöglich zu fördern und gemeinsam mit den Kindern Werthaltungen jenseits der neuen Religion von Dow-Jones und Nasdaq zu entwickeln. Dazu muss frau aber auch mit gutem Beispiel vorangehen. Die Liebe zu Gott, zu den Nächsten und zur eigenen Person ist ChristInnen ebenso aufgetragen wie die Vermehrung der eigenen Talente (nicht in Geld gemeint). Jede Frau, jeder Mann, jedes Kind ist eine einzigartige, wertvolle Persönlichkeit mit speziellen Anlagen, Fähigkeiten und Talenten. Viele Frauen haben großes Talent für die Politik, für Spitzenpositionen in Wirtschaft und Gesellschaft - auch solche mit kleinen Kindern. Den Männern die Welt der Politik, der Waffen und Kriege zu überlassen ist unverantwortlich und unchristlich.

Aus Ländern mit viel, viel dichterer Ausstattung an Kindergruppen, Kindergärten und Krippen wissen wir, dass der Anteil an so genannten "Problemkindern" keinesfalls höher ist als bei uns. Im Gegenteil: Kindergruppen in bester Kinder-Qualität fördern die Kinder, verbessern soziale Kontakte, erleichtern das Lernen und lohnen sich für alle. Bei einigen negativen Phänomenen - etwa beim Selbstmord und beim Alkoholmiss-brauch - liegt Österreich leider im internationalen Spitzenfeld; vielleicht auch wegen der Dominanz einer erstickenden Patriarchats-ideologie.

Gute Mütter, die die Welt ein klein wenig verbessern können und wollen, werden für sich selbst, für ihre Kinder und für alle trachten, nicht nur die Windeln der Kleinen sauber zu halten, sondern die Zukunft der Kinder in ihre Hände zu nehmen. Gute Mütter wissen um die Kompetenz und Zuverlässigkeit guter Kindergärtnerinnen und schaffen je nach ihren Bedürfnissen und den Eigenschaften der Kinder abwechslungsreiche und fordernde Kontakte. Gute Väter wissen das mittlerweile auch schon.

Die Autorin ist Frauensprecherin der Grünen

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