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Bei dem derzeitigen Sauwetter scheint es ja eine ziemlich verwegene Idee zu sein, über die Kombination von Spargel und Wein nachzugrübeln. Die weißen und grünen Stangen sind ja schon einige Wochen im Umlauf, allerdings noch von schwächelndem Geschmack und Aussehen. Bis der Marchfelder und seine Kollegen am Markt sind, schauen wir doch einmal nach, was der Keller so alles hergibt. Was für alle Kombinationen von Speisen und Wein gilt, hat natürlich auch für den Spargel Geltung: der Wein richtet sich immer nach dem stärksten Element am Teller. Dies war im Vorjahr etwa eine Orangen-Buttersauce, die ein milder, etwas restzuckrigen Traminer aufs Köstlichste umarmte. Wenn wir schon beim Thema sind: schwere Saucen aus Butter und Eigelb (à la Hollandaise) brauchen natürlich auch kräftige Partner. Steirischer Sauvignon Blanc hoher Reife (ohne Holz bitte!) bietet sich da an, detto Wachauer Gegenentwürfe, also etwa ein Riesling der Smaragdklasse.

Auch Grüner Veltliner der Reservekategorie, Chardonnay/Morillon oder Pinot Gris/Ruländer passen zu dieser üppigen Angelegenheit wie die Faust aufs Auge. Als absoluter Star unter den Spargel-Wein-Paarungen und quasi universell einsetzbar hat sich allerdings eine Sorte erwiesen, die sich nie in den Vordergrund drängt, sondern dezent auftritt, mit feiner Blume, runder Säure und cremiger Substanz: der Weißurgunder. Natürlich in Form eines hohen Kabinetts oder einer Spätlese und mit 2, 3 Jahren Flaschenreife auf dem Buckel. Wir notieren: Spargelwein ist (bis auf wenige Ausnahmen) weiß, er hat einen kräftigen Körper, nicht zuviel an Säure und Alkohol, einen neutralen Geschmack, ist holz- und botrytisfrei. Ein Anforderungsprofil wie geschaffen für die "Altösterreicher": Neuburger, Roter Veltliner, Rotgipfler, Zierfandler, gemischter Satz.

Und wer den Spargel gern leicht, luftig und fröhlich genießt, darf sich nun auch seinen Muskateller oder Müller Thurgau eingießen.

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