"Wichtig, am Boden zu bleiben"

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Den Horrorklassiker "Frankenstein" hat Elle Fanning in der High School gelesen. Jetzt spielt sie dessen Autorin Mary Wollstonecraft Shelley im Bio-Pic "Mary Shelley", das vor allem davon erzählt, wie die junge Autorin zu dem wurde, was sie ist. Die 20-jährige Schauspielerin hat ihre Karriere auch schon in sehr jungen Jahren begonnen, nämlich im zarten Alter von Zwei.

DIE FURCHE: Wie haben Sie Mary Shelley kennengelernt?

Elle Fanning: Wir lasen "Frankenstein" in der Schule, und unsere Lehrerin beschrieb Mary Shelley als die "Mutter der Science Fiction". Als ich dann das Drehbuch zu "Mary Shelley" las, stellte ich überrascht fest, dass sie so viel mehr war als das: Sie schrieb diesen Roman im Alter von 17 Jahren, und zu diesem Zeitpunkt war sie schon sehr reich an Erfahrung. Der Film erzählt von ihrer Liebe zu Percy Shelley, der eigentlich verheiratet war und ein Kind hatte. Und dennoch nahmen die beiden Reißaus und lebten ihre freie Liebe, als wären sie Hippies aus den 1960ern.

DIE FURCHE: Haifaa al-Mansour, die Regie geführt hat, ist die erste Frau aus Saudi-Arabien, die diesen Beruf ausübt. Beeindruckt Sie das?

Fanning: Und wie! Sie war für ihren ersten Film oscarnominiert und hatte zu Mary Shelley insofern eine Verbindung, als dass auch sie sich zunächst in ihrer Profession beweisen musste gegen zahlreiche schwerwiegende Hindernisse. Außerdem musste sie sich von ihrem Erstlingsfilm "Wadjda" distanzieren, als sie daran arbeitete, weil niemand wissen durfte, dass sie als Frau die Regisseurin ist. Sie ist eine unglaubliche Persönlichkeit. Für mich waren Regisseurinnen immer besonders von Vorteil, weil ich weiß, sie verstehen mich einfach.

DIE FURCHE: Im Film sind Sie auch mit einer Halbschwester konfrontiert, Claire. Ein Gegensatzpaar, und dann doch nicht?

Fanning: Ein bisschen Yin und Yang, würde ich sagen. Ein Spannungsfeld von zwei Polen: Eine belesen, elegant, die andere frivol, übermütig. Wie das oft ist bei Geschwistern. Sie liebten und sie "hassten" sich. Sie beneideten sich auch um die Eigenschaften, die die jeweils andere hatte. Aber sie liebten sich bedingungslos.

DIE FURCHE: In diesem Film spielen Sie an der Seite zweier junger Darsteller, und das sieht sehr natürlich aus. Macht das Alter des Gegenübers einen Unterschied?

Fanning: Es ist ein Unterschied, wenn man hauptsächlich mit Menschen arbeitet, die im selben Alter sind wie man selbst. Das ist logisch, denn man spricht über dieselbe Musik, dieselben Lebensentwürfe. Sonst bin ich meistens die Jüngste am Set, aber in diesem Fall war es sehr befruchtend, dass wir alle aus demselben Holz geschnitzt sind. Das gibt einen Esprit, den man auch im Film merkt.

DIE FURCHE: Ein Aspekt der Arbeit war der Umstand, dass es sich um einen Kostümfilm handelt.

Fanning: Ich habe davor noch nie ein Korsett getragen. Wenn man

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