Wie eine Filmkomödie

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Würde das alles nicht in Farbe und dreidimensional gezeigt, das Empfinden des Publikums wäre - noch gefördert durch die Art der Überleitung vom ersten zum zweiten Akt - wie bei einer Filmkomödie der dreißiger Jahre. Die Wiener Kammerspiele präsentieren - wie heuer bereits die Berndorfer Sommerspiele - Erich Kästners Lustspiel "Das lebenslängliche Kind" nach seinem Buch "Drei Männer im Schnee".

Die Geschichte von den zwei Preisrätselgewinnern im Luxushotel, von denen der eine Millionär ist und sich nur arm stellt, während der andere wirklich arm ist, aber für einen Krösus gehalten wird, enthält - freilich nur in Watte gepackt - auch Sozialkritik, vor allem aber Kästners Leitthema, man müsse sich auch als Erwachsener Kindliches bewahren. Und jenen, denen das gelungen ist, wird die flott-fröhliche Inszenierung Klaus Rohrmosers auch gut gefallen, auch wenn einzelne Figuren - schon von der Rolle her - zu klischeeartig und eindimensional gezeichnet sind.

Fritz Muliar hat längst jene schauspielerische Meisterschaft erreicht, wo ihm Rollen wie die des kauzigen Millionärs (Konsul Moritz Springvogel) auf den Leib geschrieben wirken. Er spielt aber die anderen nicht an die Wand, sondern läßt auch sie zu Hochform auflaufen, vor allem Gabriele Schuchter als umwerfend komische Hausdame, gefolgt von den beiden Theaterveteranen Kurt Heintel und Ossy Kolman. Als sympathisches Liebespaar empfehlen sich dei Jungakteure Barbara Stieff und Michael Dangl für die Zukunft.

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