"Wie Öl und Butterschmalz"

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Die Österreichische Nationalbibliothek widmet Richard Strauss' Oper "Der Rosenkavalier" anlässlich ihres 100. Geburtstags eine informative Schau.

"Aber was will man machen. Hofmannsthal liebt das Zarte, Ätherische. Meine Frau befiehlt: Rosenkavalier. Also Rosenkavalier! Der Teufel hol ihn!", schrieb Richard Strauss im Mai 1910 an den Bühnenbilder Alfred Roller. Der Titel für das Erfolgsstück aus der gemeinsamen Werkstatt von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss war gefunden.

Vor 100 Jahren, am 26. Jänner 1911, fand die Uraufführung des "Rosenkavalier" in Dresden mit Ernst von Schuch als Dirigent statt, am 8. April 1911 folgte die nicht ganz so erfolgreiche Wiener Erstaufführung mit Franz Schalk am Dirigentenpult. 1924 übergab Strauss die Originalpartitur an die Nationalbibliothek als Teil einer Vereinbarung, als deren Gegenleistung er jenes Grundstück in der Wiener Jacquingasse erhielt, auf dem er eine Villa erbaute, heute Sitz der Niederländischen Botschaft.

Dieses Autograf steht auch im Zentrum der im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek ausgerichteten informativen Ausstellung "100 Jahre Rosenkavalier". Kuratiert hat sie der Leiter der Musiksammlung, Thomas Leibnitz. Unterteilt in Kapitel wird am Beispiel von Handschriften, Theaterzetteln, Partituren (u. a. dem Dynamiden-Walzer von Josef Strauß als Inspirationsquelle für die "Rosenkavalier"-Walzerfolgen), Zeitungsausschnitten und Fotografien die Entstehungsgeschichte der Oper gezeigt und auf die besondere Bedeutung von Wien und seiner kulturellen Landschaft für das Leben und Schaffen von Richard Strauss hingewiesen.

Ergänzt werden die Exponate durch eine Installation des Bühnen- und Kostümbildners Cristof Cremer. Er hat um die Skulptur Kaiser Karls VI. ein Spiegelpodest arrangiert, in dem sich die einzelnen Darsteller in Gestalt der für die Uraufführung von Alfred Roller entworfenen Figurinen widerspiegeln, begleitet von einigen markanten Tonbeispielen aus der Oper. Deren Text gefiel Strauss von Anfang an so, dass er bereits bei der ersten Lieferung an Hofmannsthal notierte: "Die Szene ist reizend, wird sich komponieren wie Öl und Butterschmalz. Ich brüte schon. Sie sind da Ponte und Scribe in einer Person ?"

Richard Strauss. 100 Jahre Rosenkavalier

Österreichische Nationalbibliothek, Prunksaal, bis 6. März 2011, Di-So 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr

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