Wien - Stadt der Wissenschaft

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Von math space über die Kreativagentur departure bis zu medizinischen Projekten: Die Stadt Wien fördert Wissenschaft und Forschung in allen Disziplinen.

Die Wissenschaftlichkeit macht den Unterschied: Wien, sagt Hubert-Christian Ehalt, benötigt in der täglichen Arbeit der Stadtverwaltung wissenschaftlich basierte Lösungen. Wissenschaft und Forschung werden von der Stadt Wien massiv gefördert, wie der nun vorliegende "wissenschaftsbericht der stadt wien 2011“ (rechts) in sieben Kapiteln auf mehr als 350 Seiten dokumentiert. Ehalt, Wissenschaftsreferent der Stadt Wien (r. u.), hat seinen neunten Bericht vorgelegt und meint dazu: "Wir fördern systematisch, gezielt und strukturiert.“

Die vier Leitlinien der Förderungen

Alle Lebensbereiche sind erfasst: Die Förderungen gelten den Life Sciences - allein auf diesem Gebiet sind in Wien 600 Unternehmen und Forschungseinrichtungen tätig - und intelligenten Verkehrslösungen bis hin zum Projekt Grüne Fassaden, die im Sommer Häuser kühler halten und im Winter isolieren. Dazu gehören weiters Förderungen auf dem Gebiet der Sozial- und Kulturwissenschaften, auch jene der Geschichte "als kritische Pflege des Gedächtnisses der Stadt“. Dahinter steckt eine Philosophie.

Vier Haltungen sind es, so Ehalt, welche die Wissenschaftsarbeit der Stadt Wien leiten: Fördern, Anwenden, Kooperieren und Vermitteln.

Fördern bedeute, Eigenständigkeit und Autonomie von Institutionen und Personen zu verstehen und zu akzeptieren. Als nächstes, so Ehalt, sei mit finanzieller Unterstützung die Entwicklung und Gestaltung von Neuem im Imperium des Wissens und der Wissenschaft zu ermöglichen. Ehalt: "Bei der Förderung spielt der Eigennutz der unterstützenden Institution eine untergeordnete Rolle. Wir gehen davon aus, dass die Qualität geförderter Einrichtungen, Projekte und Personen nicht nur einzelnen Interessen, sondern dem Gemeinsamen zugute kommen.“

Der sichtbare Erfolg der "Wissenschaftsstadt Wien“ beruht laut Ehalt auf der "kollegialen, effizienten und friktionsfreien Zusammenarbeit“ der Stadt auf der einen Seite mit den öffentlichen und privaten Universitäten, den Fachhochschulen, Akademien und sonstigen Forschungsinstitutionen auf der anderen Seite. Dazu komme die Vermittlung und Diskussion wissenschaftlicher Erkenntnisse: "Das ist und bleibt ein stets unabgeschlossenes Demokratieprojekt.“ Insbesondere eine anwendungsorientierte Wissenschaft würde Gesellschaft, Politik und Alltag verändern. Die Vermittlung von Wissenschaft sei daher eine der wesentlichen Aufgaben, sagt Ehalt, der damit auf das diesbezügliche Leitprojekt verweist: Die Wiener Vorlesungen, die heuer im Frühjahr ihren 25. Geburtstag feierten, laden Woche für Woche jeweils Hunderte Besucher zu öffentlichen und unentgeltlichen Vorträgen und Gesprächen mit Wissenschaftern. Rund 250 Publikationen dazu verleihen der Reihe ihre Nachhaltigkeit.

Förderung der besten Köpfe

Exzellenz ist ein Schwerpunkt im Wissenschaftsbericht 2011. Warum? "Der Stadt geht es um die Förderung der Besten und bei der Wissenschaftsförderung um eine differenzierte, intellektuelle Kultur“, sagt Ehalt. In dieser Kultur sollten die akademischen und alle anderen Berufsgruppen "die bestmögliche Ausbildung“ erhalten, die sie befähige, "an Wirtschaft und Gesellschaft gestaltend teilzunehmen“.

Die Evaluierung der bei den Fonds der Stadt eingereichten Projekte erfolgt wie üblich durch internationale Peer Reviews. Damit entspricht die Abwicklung der Förderung den Standards erfolgreicher Institutionen. Die aktuelle Diskussion über Wissenschaft sei, wie Ehalt in diesem Bericht schreibt, geprägt von der Forderung nach ausgezeichneten Leistungen in der Forschung. Leistung zu messen und zu bewerten, charakterisiere diese Diskussion.

Internationalität verlangt Exzellenz

Darin lägen die Gründe, warum Exzellenz gefördert werden müsse: "Die definitive Internationalisierung der Wissenschaft und die Kommunikation der Forscherinnen und Forscher ‚in Echtzeit‘ haben die Forderung nach Qualitätsstandards und adäquaten Messinstanzen ständig vorangetrieben und zugespitzt.“

Ähnlich sieht dies der Historiker Oliver Rathkolb in seinem Beitrag. Kein Forschungskonzept komme ohne "Exzellenz-Referenz“ aus. Diese Debatte habe in den Achtzigerjahren in den USA mit der Analyse überdurchschnittlich erfolgreicher Unternehmen begonnen, dann die Universitäten erfasst. Exzellenz-Debatten würden, so Rathkolb, stets umfangreiche Transformationen auslösen. Sie seien eindeutig ein Ergebnis der digitalen Revolution und der Globalisierung.

Es werde, bekräftigt Ehalt, ständig an valideren Kriterien gearbeitet, um Exzellenz zu messen und damit zu erkennen. <<>>

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