Wieviel Energie verloren geht

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Wenn konsumiert wird, werden auch natürliche Ressourcen verbraucht. Um den Verbrauch zu veranschaulichen, wurde 1994 der Begriff des ökologischen Fußabdruckes entwickelt. Danach werden bei gegenwärtigem Verbrauch pro Person 2,2 Hektar beansprucht, zur Verfügung stehen allerdings lediglich 1,8. Der ökologische Rucksack ist eine weitere Vergleichsberechnung, um die Menge an Ressourcen zu zeigen, die bei der Herstellung, dem Gebrauch und der Entsorgung eines einzelnen Produktes oder einer Dienstleistung verbraucht werden.

Zum Beispiel steckt in einem Mittelklassewagen ein "ökologischer Rucksack" von mindestens 50 Tonnen - zum Großteil Abraum für die Gewinnung der vielfältigen Rohstoffe und deren Transport. Die Kraft, die im Benzin steckt, wird maximal zu 15 Prozent genutzt. Umgerechnet auf die Gesamtfahrleistung von 250.000 Kilometern bedeutet das: Für jeden auf der Straße zurückgelegten Kilometer werden mindestens 400 Gramm Natur verbraucht. Rechnet man den gesamten Ressourcen- und Energieaufwand für die Herstellung einer 600 Gramm leichten Jean zusammen, wird der ökologische Rucksack 32 Kilogramm schwer und ein Hamburger verursacht 200 Dollar Umweltfolgekosten. Hochgerechnet heißt das, wir verbrauchen derzeit jährlich um ein Drittel mehr natürliche Ressourcen, als unser Planet zur Verfügung stellen kann

Erhöhter Stromverbrauch

Auch wenn beispielsweise der Stromverbrauch einzelner Geräte tendenziell zurückgeschraubt wurde, hat sich Anzahl der Geräte sprunghaft erhöht. Mittlerweile ist ein ganz normaler Haushalt mit einem stattlichen Elektrogerätepark ausgerüstet. Beispiel Internet: 73 Prozent aller Haushalte waren 2010 mit einem Internetzugang ausgestattet.

Erstmals haben mehr Haushalte tragbare Computer für den Internetzugang verwendet als Desktop-PCs. Der Anteil der tragbaren Computer als Internetzugangsgerät hat sich in den letzten fünf Jahren nahezu verdreifacht. Die Nutzung von internetfähigen Mobiltelefonen für den Interneteinstieg hat sich im selben Zeitraum mehr als verzehnfacht. Nach Berechnungen des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung braucht es allein in Deutschland zehn Großkraftwerke, um den Strom für Computer und Mobiltelefone zu produzieren.

Der Stromverbrauch wächst ständig, kaum bemerkt wird er in zehn Jahren allein durch Handy um 20 Prozent gewachsen sein. Ähnlich verhält es sich bei Ernährung. Alles muss jederzeit verfügbar sein, ohne Rücksicht auf Folgen. So ist der Brotverbrauch von Graz etwa so hoch, wie die Brotmenge, die täglich in Wien entsorgt werden muss.

Dabei gibt es sinnvolle Lösungen, sparsam zu wirtschaften, ohne auf technische Annehmlichkeiten verzichten zu müssen. Der finnische Telefonhersteller Nokia hat es vorgezeigt: Allein die abgespeckte Verpackung seiner Modelle hat bewirkt, dass binnen zwei Jahren 12.000 Lkw-Fahrten und Kosten in dreistelliger Millionenhöhe eingespart wurden. Nachhaltiger, klimaverträglicher Konsum scheint gefragter denn je.

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