Wir brauchen mehr Geld für Forschung

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Die Forschungsausgaben sollen 2009 insgesamt 7,7 Milliarden Euro ausmachen. Das klingt viel. 2000 waren es nur vier Milliarden Euro. Aber Österreich hat sich das Ziel gesetzt, bis 2010 drei Prozent der Wirtschaftsleistung für Forschung auszugeben. Wir werden dieses Ziel nicht erreichen. Die Prognose der Statistik Austria für 2009 ergibt eine Schätzung von 2,73 Prozent. Dann müssten die Forschungsausgaben noch einmal einen Sprung machen. Wahrscheinlicher ist, dass auch die Schätzung für 2009 zu optimistisch ist. Die Firmen werden ihr Forschungsbudget wegen der Krise kürzen, besonders internationale Firmen, die über 50 Prozent der Firmenforschung stellen. Und die staatliche Förderung ist auch nicht üppig ausgefallen. Mehr als im Vorjahr, deutlich großzügiger als die übrigen Budgetausgaben, aber auch deutlich unter den Vorgaben, die die letzte Regierung entworfen hatte, um das Ziel zu erreichen. Die späten Beschlüsse des Budgets haben bewirkt, dass Mittelvergabe und Ausschreibungen sehr spät kommen. Eine Forschung, die unterbrochen wurde, ist verloren, Wissenschaftler, die im Inland nicht weiter angestellt werden, finden leicht einen Job im Ausland, Österreich hat schon heute ein Defizit an Forschern. Die Kündigung der Mitgliedschaft beim CERN-Programm ist - wenn auch angesichts der Mittelknappheit und der alternativen Verwendungsmöglichkeiten vielleicht verständlich - ein schlechtes Signal für die Internationalität. Auch wenn zu betonen ist: Österreich hat zuletzt seine Forschungsanstrengungen erhöht.

Wie aber der Knappheit gegensteuern? Warum sollen nicht Private nach Entfall der Erbschaftssteuer bei steuerschonenden Stiftungen etwas mehr Geld für Forschung ausgeben? Fehlende Forschungsmittel lösen eine negative Dynamik aus. Österreich wird nach der Krise nur wettbewerbsfähig sein, wenn es in Bildung und Forschung investiert.

* Der Autor ist Direktor des Wirtschaftsforschungsinstitutes

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