Wohltemperierte Grausamkeit

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Auf ihn haben sie sich alle einigen können, den Friedensbringer mit dem gewinnenden Lächeln: "Mandela - Der lange Weg zur Freiheit" ist die Verfilmung seiner Autobiografie. Erwartungsgemäß ist es kein kontroversieller Film, im Gegenteil: Mandela (Idris Elba) werden zwar menschliche Schwächen zugestanden, doch sein Weg führt geradlinig vom an Politik desinteressierten Heißsporn über eine Phase im Untergrund im Kampf gegen das Apartheid-Regime und die langen Jahrzehnte im Gefängnis zur Bedeutung als Polit-Ikone und endlich zur Aufhebung der Rassentrennung. So dramatisch das Leben des Mannes und das Schicksal seines Landes ist, so wohltemperiert ist der Film: Die Grausamkeit der Apartheid wird nur so weit gezeigt, wie es zum Verständnis unbedingt nötig ist. Die Sorge, ein Film über ein bis heute von seiner Geschichte zerrissenes Land könnte irgendwie unangenehm oder substanziell aufwühlend sein, ist hier völlig unbegründet: "Mandela" ist ein ausgesprochen bequemer Film.

Mandela - Der lange Weg zur Freiheit (Mandela: Long Walk to Freedom)

USA 2013. Regie: Justin Chadwick. Mit Idris Elba. Constantin. 139 Min.

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