worldsauvignoncongress

Werbung
Werbung
Werbung

Kaum hat man sich einigermaßen an Weinkürzeln à la AWC gewöhnt, dürfen die grauen Zellen schon wieder dazulernen. WSC steht für „worldsauvignoncongress“ und seit dem Erstauftritt in Graz auch für allergrößte Kompetenz. Das herzliche Dankeschön der globalen Sauvignon-Freaks (an die 300 waren angereist) geht an die beiden „schwarzen“ Schirmherren Hermann Schützenhöfer und Hans Seitinger. Das darf auch in Vorwahlzeiten gesagt werden, denn als man mit den Vorbereitungen für das Mega-Event startete, waren Neuwahlen nicht einmal angedacht.

Wie immer, wenn Wissenschaftler am Werk sind, wird’s diffizil chemisch, mikrobiologisch, fachchinesisch – unverständlich halt. Aber immerhin: Bei ein paar Daten kommt auch unsereiner mit. Etwa, dass der Sauvignon blanc mit einiger Sicherheit eine Kreuzung aus Traminer und Chenin blanc sein dürfte und aus Zentralfrankreich stammt. Oder auch, wo die besten klimatischen Bedingungen für die Sorte herrschen: an der Loire, im australischen Adelaide, in der Region Groot Constantia in Südafrika, in Südtirol und – ja sicher! – in der Steiermark.

Was nun den Aromastil des Sauvignons anbelangt, sind im Wesentlichen zwei Richtungen zu erkennen: die „grüne“ (in der Steiermark auch als „unreife“ apostrophierte) mit Aromen nach grünem Paprika, Brennnessel oder Gras. Weine, welche der zweiten, reifen Stilistik zuzuordnen sind, riechen und schmecken nach Passionsfrucht, Ananas, Zuckererbsen, Hollermark und -blüte. Erschrecken sollten Sie auch nicht, wenn Sauvignons nach Katzenpisse (ehrlich – ein Fachterminus) schmecken, nach Kalk, „steinig“ oder nach Kaffee.

Das Thema Lagerfähigkeit wurde mit flüssigen Beispielen unterlegt. Den vielen anwesenden Steirern schwoll der Kampl ganz anständig, als der 97er Zieregg (mit Holzeinsatz) von Manfred Tement und Willi Sattlers 97er Kranachberg (im Stahltank ausgebaut) jugendlich aus den Gläsern sangen. Außer den beiden zitierten Weingütern haben wir bereits im Mai unsere Höchstnoten für embryonale 2007er Fassproben vergeben: Sulz und Nussberg (Gross), Moarfeitl (Neumeister), Pössnitzberg (Erwin Sabathi), Obegg (Walter Skoff), Smaragd (F. X. Pichler), Smaragd Hartberg (Gritsch-Mauritiushof), Hochsulz (Dreisiebner Stammhaus), Kogelberg (Harkamp), Steinbach (Lackner-Tinnacher), Hochgrassnitzberg (Polz W. u. E.), Reserve (Pongratz M.), Joseph Reserve (Potzinger), Steinriegel (Wohlmuth), Steinmühle (Kollwentz).

Diese Liste ist naturgemäß unvollständig. Aber allzu sehr wollen wir den Entdeckungsdrang unserer Leser nicht dämpfen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung