Worte sind Waffen

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"Die Macht des Wortes" im steirischen Stift Seckau.

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"Die Macht des Wortes" im steirischen Stift Seckau.

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Ein achteckiger romanischer Pfeiler in der Seckauer Basilika trägt die Figur eines Lesenden, Symbol für das dritte Gebot der Benediktinerregel: "Lies!" Der Schrift und dem Buch ist die Ausstellung "Die Macht des Wortes" im Klostergebäude gewidmet. Sie zeigt den Weg aus dem Alltag in die Ruhe und Abgeklärtheit, die durch das Lesen erreicht werden kann, lesen als Suche nach dem verlorenen Paradies.

In der frühen Kirche war das Lesen der Heiligen Schrift gleichbedeutend mit der Rückkehr ins Paradies. Vor dem Lesen aber steht die Schrift, deren Entwicklung wesentlich von den Klöstern getragen wurde. So wurde die Heilige Schrift tradiert, auf der die Lebensgestaltung des christlichen Abendlandes beruht. In neun Vitrinen zeigt die Ausstellung Handschriften aus dem Kloster Seckau, manche davon gehören heute zum Bestand größerer Institutionen wie der Nationalbibliothek. Von den kostbaren Handschriften führt der Weg bis zu den Techniken unserer Zeit, zum gedruckten Wort, schließlich zum Computer.

Eine Klosterbibliothek ist mehr als ein Speicher für vergangenes Wissen. Sie ist die "Waffenkammer des Klosters", denn religiöse Ideen werden durch das Wort verbreitet. Das Wort steht aber nicht nur für Erkenntnis und Erleuchtung, es wird auch zum Ausgangspunkt für Taten. In einem eigenen Raum erfährt der Besucher, wie bedeutende Persönlichkeiten ihre Worte in Taten umsetzten, im positiven Sinn wie der heilige Benedikt, im negativen wie die blutrünstigen Diktatoren. Am Ende des Weges sollte man sich in den Klostergarten zurückziehen und dort in Ruhe über Wort und Buch nachdenken.

Bis 26.Oktober

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