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Uhren vor oder doch zurück? Seit Jahren wird darüber im Halbschlaf diskutiert. Jean-Claude Juncker wollte endlich Schluss machen mit diesem chronobiologischen Irrsinn und auf Basis einer EU-weiten Onlineumfrage Tacheles schaffen. Das ist, nun ja, beinahe geglückt. Dank des eindeutigen Votums von knapp einem Prozent der Bevölkerung soll die Uhrendreherei schon 2019 ein Ende haben. Nur wo die Zeiger stehen bleiben sollen, ist offen. Finnland, Dänemark und die Niederlande tendieren offenbar Richtung Normalzeit, Portugal, Zypern und Polen Richtung Sommerzeit -und Griechenland möchte sich den Kairos des Uhrenswitchens gern bewahren. Die Deutschen dirigieren derweil mit ihren Funkuhr-Signalen ohnehin alles, und auch die Schweizer bleiben sicherheitshalber bei ihrer Kuckucksuhr. Doch was ist mit den Briten? Dort herrscht eine eigene Tea-Time, bei der die Zeiger bis zum Big Bang "Brexit" rückwärts laufen. Brüsseler Hardliner könnten deshalb sogar auf die Idee verfallen, den Nullmeridian von Greenwich auf den Kontinent zu verlegen. Vielleicht kommt er sogar nach Wien! Im Innenministerium in der Herrengasse wäre man sicher gern bereit, die Welt in links und rechts einzuteilen und neue Zeiten vorzugeben, nach denen alle Uhren ticken müssen.

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