16 Sonnenaufgänge täglich

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Fast alles im All ist relativ - auch ein "Tag": Eine Astronautin erzählt.

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Fast alles im All ist relativ - auch ein "Tag": Eine Astronautin erzählt.

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Samantha Cristoforetti hält den Rekord. 199 Tage und 16 Stunden hat die italienische Kampfpilotin und ESA-Astronautin durchgängig im All verbracht - mehr Zeit als jede Frau und jeder europäische Astronaut vor ihr. Von November 2014 bis Juni 2015 war sie an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Unzählige Experimente hat die 41-jährige Mailänderin damals durchgeführt, doch am spannendsten war der Alltag selbst.

Neben der Schwerelosigkeit hat sie auch der Tag-Nacht-Rhythmus beschäftigt. 16 Sonnauf- und -untergänge hätte sie alle 24 Stunden bestaunen können, wenn sie von der ISS-Kuppel nonstop aus dem Fenster geschaut hätte. Doch irgendwann müssen auch Astronautinnen schlafen. Wie das im Orbit funktioniert, wenn ein "Tag" nur 90 Minuten dauert, beschäftigt die Wissenschaft schon lange. Wie tickt die innere Uhr im All? Wann ist der Körper am leistungsfähigsten und wann wird er müde? Das ist nicht nur für irdische Schichtarbeiter interessant, sondern auch für Langzeitaufenthalte im Weltraum. Müde Astronauten gefährden ja jede Mission.

In 36-Stunden-Tests hat man deshalb bei Cristoforetti die Körpertemperatur gemessen. Auf Erden beträgt sie im Kern 37 Grad: morgens um fünf Uhr um ein halbes Grad mehr, am frühen Abend um ein halbes Grad weniger. Im All steigt die Temperatur etwas an, und die Schwankungen verschieben sich um zwei Stunden. Aber der Erd-Rhythmus bleibt dem Menschen eingeprägt.

Auch Cristoforetti hat im Orbit ihren Rhythmus gepflegt. Jeden "Tag" vor Mitternacht hat sie sich in ihre kleine Koje zurückgezogen, auf ihren beiden Laptops E-Mails und Arbeitspläne gecheckt, das Licht abgedreht und ihren Schlafsack zugezippt. "Manche haben ihn ganz an der Wand fixiert", erzählt die Astronautin. "Aber ich wollte einfach nur gleiten."

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