6740567-1966_39_08.jpg
Digital In Arbeit

Kurz ustiert

Werbung
Werbung
Werbung

Bei der Herbstkonferenz der Katholischen Aktion Österreichs, die vom 16. bis 18. September 1966 auf Schloß Seggauberg, Steiermark, stattfand, wurde der Wunsch ausgesprochen, in alle diözesanen und gesamtösterreichischen Gremien, die mit pastoralen Fragen befaßt sind, in stärkerem Ausmaß sachkundige Laien zu berufen. Das Hauptthema der Tagung war diesmal der „innerkirchliche Dialog“.

Die Identifikation der Kirche mit dem Staat kann heute der Kirche nur schaden, gleichgültig mit welchem Regime sie sich gleichsetzt, erklärte der argentinische Bischof Jose Podestä von Avellaleda in einem Interview mit der Zeitschrift „Primera Plana“. Er bezog damit Stelung zu Veröffentlichungen, in denen der Kirche eine enge Bindung mit dem neuen Militärregime vongeworfen wurde. Der Kirche seien neue Sorgen durch die Handlungsweise einiger ihrer Mitbürger aufgebürdet worden, die sich als Regierungsmitglieder allzu offen „das katholische Schild umhängen“.

Die Kirchenzeitungen haben nicht nur die Aufgabe, die Meinung des Bischofs bekanntzugeben, sondern sie müssen darüber hinaus zu einem Mittel echter öffentlicher Meinungsbildung in der Kirche werden, erklärte Weihbischof Doktor Walther Kampe in der Berliner Kirchenzeitung. Es gehe nicht an, daß schwierige Fragen von den Kirchenzeitungen mit Schweigen übergangen werden.

Der Erzbischof von Wien, Kardinal König, hat eine zweitägige Reise in die Tschechoslowakei unternommen. Auf dieser Reise, die auf eine während des Konzils ausgesprochene Einladung tschechoslowakischer Bischöfe erfolgte, und privaten Charakter trug, hatte Kardinal König Gelegenheit, mit den Bischöfen Necsey (Nitra), Lazik (Trnava) und Popozny (Roznava) zu sprechen. Über den Inhalt dieser Gespräche gab Kardinal König nach seiner Rückkehr nach Wien keine Erklärung ab.

Die rumänische Regierung hat überraschend neue Repressalien gegen das Priesterseminar in Alba Julia ergriffen. Von den rund 95 Alumnen wurde mehr als 30 die Bewilligung zum Weiterstudium entzogen. Auch der mit Zustimmung der Regierung zum Bischof von Jassy ernannte Petru Pleška wurde gewissen Einschränkungen unterworfen. Er darf ich in seiner Diözese nicht frei bewegen, es wurde ihm auch verweigert, 14 geweihte Neupriester einzustellen.

Der frühere russisch-orthodoxe Bischof in Wien, Filaret, ist von Patriarch Alexej und dem Heiligen Synod der russisch-orthodoxen Kirche zum Erzbischof von Kiew und Exarch der Ukraine berufen worden.

Zum Vertreter des Vatikans in Jugoslawien wurde der bisherige Internuntius in Japan, Erzbischof Mario Cagna, ernannt. Vertreter der jugoslawischen Regierung beim Heiligen Stuhl ist der bisherige Informationsminister Kroatiens, Vjdkoslav Crvlje.

Bei der Eröffnung der Pädagogischen Akademie der Erzdiözese Wien, der ersten katholischen Pädagogischen Akademie Österreichs überhaupt, sagte Kardinal König, diese Schule möge durch hervorragende Leistungen und durch produktive Arbeit beweisen, daß natürliche und übernatürliche Ordnung einander ergänzen und befruchten. Frömmigkeit und religiöse Überzeugung genügten nicht, ausschlaggebend allein sei das fachliche Können.

Zum erstenmal in der Geschichte der evangelischen Kirche Österreichs wurden zwei Frauen als Geistliche ordiniert. Es handelt sich dabei um die Film- und Fernsehbeauftragte der evangelischen Kirche, Dr. Stefanie Prohaska, und um die Religionsprofessorin Doktor Elisabeth Strehblow.

In Italien soll in Zukunft die Firmung auf die Zeit nach der Vollendung des 14. Lebensjahres verschoben werden.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung