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Notizen

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Wie P. Riccardo Lombardi S. J. einem Korrespondenten der holländischen Zeitung „Maasbode“ mitteilte, wird er in Kürze in Holland seinen „Kreuzzug der Liebe“ predigen. Er wird auch nach Deutschland als Prediger kommen.

Der Hauptausschuß und das Präsidium der „Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft“ beschlossen auf einer Sitzung in Bad Godesberg, eine größere Zahl von Forschungsvorhaben zu unterstützen. In der Medizin sollen unter anderem die experimentellen Untersuchungen über den Infektionsverlauf bei der Malaria gefördert werden. Auf volkswirtschaftlichem Gebiet soll die Arbeit über Diagnose und Therapie der Arbeitslosigkeit, in der Biologie die Arbeit über Zellforschung und im Bereich der Chemie die Arbeit über Oxyde, Hydroxyde und über die Polymerisation von Farbstoffmolekülen unterstützt werden.

Auf dem Leitenberg bei Dachau wurde in Anwesenheit von Bundesminister Lukaschek und der gesamten bayrischen Staatsregierung der neuangelegte Friedhof für die in den Massengräbern beigesetzten Toten des Lagers Dachau durch die Vertreter der drei Konfessionen feierlich eingeweiht „Wir müssen die Stätte dieser Toten heilig halten und würdig gestalten, den Lebenden zur Warnung, den Toten zur Ehre“, sagte der Münchner Weih-bischof, Dr. Neuhäusler, in seiner Ansprache. •

Da die Namen von Orten jenseits der Oder-Neiße-Linie angeblich „nur eine Agres-sion nach dem Osten fördern“, wurde in Leipzig und in anderen Städten der deutschen Ostzone eine Großaktion zur Ausmerzung aller Straßennamen begonnen, die an Orte und Gebiete östlich der Oder und Neiße erinnern. Ein Fremder findet sich kaum noch zureeht.

Eine erweiterte Anzeigepflicht der Ärzte und zum erstenmal auch die S e 1 b s t m e 1 d e-pflicht bei allen Tuberkuloseerkrankungen sind in dem Entwurf zu einem deutschen Bundestuberkulosengesetz enthalten.

Prof. Dr. P. Schramm in Bremen hat auf Grund amtlicher Unterlagen eine Zusammenstellung über die Gesamtverluste der deutschen Wehrmacht im zweiten Weltkrieg vorgenommen. Die Zahlen beruhen auf einer von der Wehrmacht monatlich herausgegebenen „geheimen Kommandosache, den „Beurteilungen der personellen und materiellen Rüstungslage der Wehrmacht“ und umfassen die Zeit vom 1. September 1939 bis zum 1. Jänner 1945. Danach zählt die Wehrmacht an Gefallenen und an Verletzungen Gestorbenen 1,810,061 Mann, we von 1,622.561 Mann auf das Heer entfallen, und zwar an der Ostfront 1,105.987, an der Nordfront 16.000, Südwesten 50.481, Südosten 19.235, Westen 107.042, Ersatzheer 10.467, an Verwundung Gestorbenen 295.659. Die Kriegsmarine hatte 48.904 Mann Verluste, die Luftwaffe 138.596. Vermißt werden 1,903.000, davon 1,018.000 an der Ostfront.

Das Dach der altberühmten Marienkirche in Danzig konnte noch vor Einbruch des heurigen Winters wiederhergestellt werden.

In ganz Polen wurden kürzlich sogenannte „Sonntagsuniversitflten“ eröffnet, deren Vorlesungen von Studenten der vorgeschrittenen Semester gehalten werden. Der Organisationsplan sieht die Einrichtung von 130 solcher „Universitäten“ in ganz Po'.en vor.

Die tiefe Anteilnahme der katholischen Welt am Schicksal Kardinal M i n d-s z e n t y s findet ihren Niederschlag in zwei weiteren Büchern, die die Geschichte seines Wirkens, seinen Prozeß vor dem volksdemokratischen Tribunal und schließlich die Verurteilung des Kardinals zum Thema haben. Der Autor des einen Buches, „Die Geschichte des Kardinals“ („The Cardinal's Story“) ist Stephan K. Swift, ein in Amerika naturalisierter Ungar, der sich als Auslandskorrespondent einen Namen gemacht hat. Sein Buch schildert in seinem ersten Teil die Laufbahn Josef Mindszentys, der übrigens schon 1919 unter Bela Kun von den Kommunisten verhaftet worden war, vom einfachen Priester bis zum Primas von Ungarn. Der zweite Teil behandelt den Prozeß und seinen Ausgang, während der dritte Auszüge aus seinen Schriften bringt. Zur Abfassung dieses Buches wurden 49 Zeugen zugezogen, das Vorwort schrieb Kardinal Spellman. In der weitverbreiteten Zeitschrift „Readers Digest“ erschien ein Auszug aus diesem Buch. Das zweite Werk ist in Rom erschienen und stammt aus der Feder des gewesenen Präsidenten der Katholischen Aktion Ungarns, Msgr. Mihalovics. Es führt den Titel „Märtyrer, nicht Verbrecher“ („Martire, non Criminale“). Das Buch liegt in italienischer, deutscher und englischer Ubersetzung vor; eine spanische Ausgabe wird vorbereitet. — Die letzter Tage durch Blätter des In- und Auslands gegangene Darstellung, die von einem verhältnismäßig guten gegenwärtigen Befinden des Kardinal-Primas berichtete, ist, wie wir auf Grund zuverlässiger Informationen feststellen müssen, leider unrichtig.

Durch eine Verordnung des Gouverneurs der Vatikanstadt wurde die Prägung neuer vatikanischer Goldmi'r.zen zu 100 Lire und Metallmünzen zu zehn, fünf, zwei und einer Lire verfügt. Goldmünzen werden im Gesamtwert von 600.000 Lire hergestellt, der Vert der übrigen Münzen beläuft sich auf eine Million Lire.

Das mit Interesse erwartete Werk Das Jubiläum 1 9 5 0“ ist jetzt von dem Verlag „Ecclesia“ in Rom herausgebracht worden. Das kostbare Buch enthält einen kurzen geschichtlichen Überblick über die Heiligen Jahre, eine sorgfältig ausgewählte Illustration der Jubiläumsbasiliken, einen schematischen Umriß des päpstlichen Rom, der Katakomben und eine Beschreibung des Vatikans und der Stadt Rom als Stätten der Geschichte und Kunst.

Eine Zentrale zum Studium der Kinderlähmung wurde kürzlich in Mailand gegründet. Die neue Organisation hat sich zur Aufgabe gestel't, die Bevölkerung über die ersten Anzeichen der Kinderlähmung aufzuklären und Erkrankte zu unterstützen. Außerdem soll die wissenschaftliche und experimentelle Forschung auf diesem Gebiete gefördert werden.

Zum 50 0. Todestag Leonardo da Vincis wird im Jahre 1952 dur ein Komitee von Wissenschaftlern aller Staaten eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt. Unter anderem ist eine Ausstellung aller noch vorhandenen Zeichnungen Leonardo da Vincis geplant. König Georg VI. von England, der die größte Sammlung von Skizzen des Künstlers besitzt, wurde gebeten, den Ehrenvorsitz dieses internationalen Komitees zu übernehmen.

Der vor einiger Zeit an die italienische Bevölkerung ergangene Aufruf des päpstlichen Hilfswerks, die Pflege verlassener Soldatengräber zu übernehmen, hat bis in die kleinsten Landgemeinden Widerhall gefunden. Diese Initiative wird auch auf andere Länder ausgedehnt. Blumen auf die Gräber der Gefallenen ohne Unterschied der Nationalität soll die Losung für das Heilige Jahr sein.

Dem anglikanischen Bischof von Birmingham, Dr. Barnes, der sich für die g e-s e t z 1 i c h e Zulassung der Euthana-s i e und der Sterilisation von Verkrüppelten und Minderwertigen eingesetzt hat — Dr. Barnes ist durch seine extravaganten, auch prokommunistischen Äußerungen wiederholt aufgefallen —, hat der bekannte englische Somatologe H a 1 d a n e eine energische Abfertigung zuteil werden lassen. Haidane erklärt, die Ansichten des Bischofs seien unsinnig und lieferten den Beweis, daß der Bischof sich noch nicht ernsthaft mit diesen Fragen befaßt habe. Viele Kinder würden beispielsweise in der Schule als schwachsinnig bezeichnet, weil sie den Anforderungen des Schulpensums nicht gerecht würden. Man dürfe aus der Annahme, daß ein Kind, weil es das Lesen nicht erlernt, nicht schließen, daß es damit überhaupt zu nichts zu gebrauchen sei. Aus gleichem Grund könnte man dann auch behaupten, ein Mensch wäre als Staatsbürger wertlos, wenn er nicht singen oder zeichnen könne. Professor Haidane schlägt Dr. Barnes vor, einige wissenschaftliche Abhandlungen über die Vererbungslehre zu lesen, um daraus zu ersehen, daß einige Biologen mit den Schwachen mehr Mitleid als manche Bischöfe haben.

Nach dem Protest der Katholischen Aktion Englands gegen die pornographische Presse hat die Polizei in Glasgow erstmalig gegen die Verbreitung einer pornographischen Zeitschrift eingegriffen. Die beschlagnahmten Exemplare wurden auf dem Marktplatz öffentlich verbrannt.

Laut einer Meldung des russischen Rundfunks haben vier russische Astronomen den Zentralkern der Milchstraße mittels eines Spezialapparats photographisch aufzunehmen vermocht. Die Aufnahmen ließen zweimal mehr Sterne unterscheiden, als bisher in der Milchstraße bekannt waren.

Das kanadische Unterhaus hat ein Gesetz vorbereitet, das alle Magazine, Zeitschriften und Bücher verbietet, die ausschließlich oder im wesentlichen die Begehung eines tatsächlichen oder erfundenen Verbrechens schildern. Es untersagt in gleicher Weise den Druck, die Herausgabe, den Verkauf und die Verbreitung unzüchtiger Schriften, Bilder und anderer Publikationen. Nach einer Erklärung des Justizministers ist zu erwarten, daß auch das Oberhaus dieses Anti-Schund-Gesetz verabschieden wird.

Der Neubau der katholischen Universität in Nagoya — schreibt man der .Furche“ aus Nagoya, Japan — schreitet kräftig vorwärts. Die Hochschule, die unter der Leitung der Gesellschaft des göttlichen Wortes steht, erhalt jetzt ein zweites dreistöckiges Gebäude, das noch im Jänner benutzbar sein wird. Ein Stock wird ein physikalisches und chemisches Laboratorium enthalten und entsprechende Arbeitsräume für Professoren und Auditorien, darunter ein solches für 300 Hörer. Der Bau eines neuen Flügels hat bereits begonnen. Er wird unter anderem ein größeres biologisches Laboratoriun aufnehmen und zum neuen Semester, das im April beginnt, bereits fertig sein. Die Universität, die vor einigen Monaten die offizielle staatliche Anerkennung bekommen hat, zählt augenblicklich 450 Studenten, wird aber nach der Fertigstellung der neuen beiden Flügel mehr als 2000 Studierenden Gelegenheit geben können, hier im Geiste christlicher Wissenschaft ihre Ausbildung zu erhalten.

Aus kulturellen Vereinigungen

Prof. M. G i r a r d i: „Das Haus zum Rauhenstein und die Himmelspförtnerinnen'. — 18 Uhr, Dr. W. Böhm: .Uber die Ausdehnung und das Alter des Weltalls.“ — Dr. R. Feuchtmüllner: .Gotische Steinmetzkunst in Niederösterreich.“ — 19 Uhr, Dr. H. V o g e 1 s a n g : „F. Hebbels ,Die Nibelungen' “. — Doz. Dr. K. Ferrari: „Werdegang und Inhalt unseres astronomischen Weltbildes.“ — 10. d., 17 Uhr, Prof. J. G a b r i e 1: „Die Genesis.“ — 18 Uhr, Prof. H. Plenk: „Die stammesgeschichtliche Entwicklung.“ — Doz. Dr. St. Hofer: Dantes Leben und Werk.“ — 12. d., 18 Uhr, Sondervortragsreihe „Die Berufsnot der akademischen Jugend als soziologisches Problem seit 1914 (Die Uberfüllung der akademischen Berufe)“. Prof, Dr. W. Winkler: „Die Tatsachen (Das statistische Material).“ — 13. d„ 18 Uhr, Abt Dr. H. P e i c h 1 O. S. B.: .Gregor der Große“ (Reihe „Christlifhe Denker der Antike“). — 19 Uhr, Prof. Dr. P. J. Thauren S. V. D.: „Das Bild der Weltkirche in den außereuropäischen Kontinenten“ (statt 9. d.).

Technisches Museum: 7. d., 15.30 Uhr, „Dieses ist Amerika“, 1. Folge Panamahafen von New York, Alaska (Tonfilmvorführung. 8. d„ 10 Uhr, Prof. Dr. A. K i e s 1 i n g e r : „Steine geben Auskunft über die Entstehung von Wiens Baudenkmälern und gemeißelten Kunstwerken“, 1. Teil (Lichtbildvortrag).

Usterr. Kulturvereinigung: 12. d., 19.30 Uhr,

P. DDr. Diego Götz: „Das Lebensalter des Menschen“ (Claudel-Vortrag). 11. d., Fred Hennings: „Heimat Wien“ — .Rund um die Bastei“.

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