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Notizen

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Vom 3. bis 7. Juli wird in Wien — St. Gabriel — unter dem Protektorat Kardinal In-nitzers und in Verbindung mit den päpstlichen Missionswerken und der Wiener Katholischen Akademie der IX. Internationale Akademische Missionskongreß stattfinden. Der von Univ.-Prof. Dr. Johannes Thauren geleitete Kongreß steht unter dem Gedanken: „Weltkrise — Weltmission“ und wird in einer Reihe von Referaten die Bedeutung der Weltmission für Völkerfriede und Völkerversöhnung herausarbeiten. Der Stab der Referenten wird den übernationalen Charakter der katholischen Weltmission besonders hervorheben. Einladungen ergehen an die katholischen Missionsorganisationen und akademischen Gliederungen aller Länder.

Der Linzer Diözesankunstverein führt gegenwärtig die Vorbereitungsarbeiten für die Ausstellung „1000 Jahre christliche Kunst in Oberösterreich“ durch, die anläßlich des Heiligen Jahres gemeinsam von der Diözese Linz und vom Land Oberösterreich veranstaltet und im Mai im Oberösterreichischen Landesmuseum eröffnet werden wird. Die Ausstellung wird eine große Zahl bedeutendster Schöpfungen der christlichen Kunst in Oberösterreich, Werke der Malerei, Plastik, Architektur und des Kunsthandwerks zu einer eindrucksvollen Gesamtschau vereinigen, die durch hervorragende Lichtbilder im einzelnen noch ergänzt werden wird. In einer eigenen Sonderschau soll auch die moderne christliche Kunst zur Geltung kommen.

Das Bielefelder Institut für Marktforschung und Marktermittlung hat anfangs Jänner eine Befragung der westdeutschen Bevölkerung über ihre Haltung zur Frage der Auswanderung durchgeführt. Auf die Frage „Würden Sie, wenn Sie die Möglichkeit. dazu hätten, gerne auswandern?“, antworteten 9,4 Prozent der Befragten mit „Ja, sofort“, 12,5 Prozent mit „Ja, vielleicht“ und 5,6 Prozent mit „unter Umständen“. Dagegen antworteten 38,5 Prozent mit „Nein“ und 33,6 Prozent betonten mit „Nein, auf keinen Fall“, daß sie keineswegs eine solche Absicht haben. Rund 22 Prozent waren also zu einer Auswanderung bereit, während 72,1 Prozent die Auswanderung ablehnten und 5,6 Prozent bestimmte Vorbehalte machten. Bei den Männern war der Prozentsatz der Auswanderungsbereiten höher als bei den Frauen. Nach AHersschichten aufgeschlüsselt ist der Prozentsatz der Auswänderungswilli-gen' bei den jungen Jahrgängen zwischen 16 und 30 Jahren weitaus am höchsten (45,6 Prozent) und fällt mit zunehmendem Alter stark ab (über 50 Jahre nur noch 6 Prozent). Am auswanderungsfreudigsten zeigten sich Landarbeiter, Lehrlinge und Studenten, bei denen über 60 Prozent „unter Umständen“ auswandern würden. Ihnen folgen mit rund 40 Prozent die freien Berufe, während bei den Arbeitern in den Städten nur rund 28 Prozent dazu neigen. Am niedrigsten liegt der Prozentsatz natürlich bei den Bauern.

Nadi einer Geheimweisung der sowjetischen Kontrollkommission in Ostdeutschland sollen alle ehemaligen Wolgadeutschen, die 1944 nach Mitteldeutschland kamen und später von der sowjetischen Militärverwaltung die Erlaubnis erhielten, als Neubauern in der Sowjetzone zu bleiben, in die Sowjetunion zurücktransportiert werden. Aus der Umgebung von Leipzig wurden kürzlich 30 Wolgadeutsche deportiert. Einer Gruppe von 57 Wolgadeutschen gelang es, über Berlin nach Frankfurt zu flüchten.

Das Petrarca-Institut zur Pflege des deutsch-italienischen Kulturaustausches wurde auf einer Senatssitzung der Kölner Universität neu gegründet. Zu Direktoren wurden Professor Ernesto Grassl, München, und der Kölner Romanist Professor Fritz Schalk bestellt. Das Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen stellte für die ersten Aufbauarbeiten 20.000 D-Mark zur Verfügung. m

Der fast erblindete italienische Dichterphilosoph Giovanni P a p i n i hat jetzt unter dem

Titel „Leben Michelangelos im Leben seiner Zeit“ eine Biographie des großen Meisters veröffentlicht, die unter Heranziehung neuer Quellen das ganze geistige Milieu des damaligen Italien mit seinen Staatsmännern, Philosophen, Dichtern, Künstlern und Abenteurern schildert.

Bei den Ausgrabungen in den Grotten von St. Peter wurde ein Grabdenkmal aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. gefunden, wie man sie heute noch in großer Zahl an der alten Via Appia antrifft. Man schließt daraus, daß der unter der vatikanischen Basilika entdeckte altrömische Friedhof eine größere Ausdehnung halte, als man ursprünglich annahm.

Laut Meldungen, die aus Polen in Rom eintrafen, bereitet die dortige Regierung scharfe Maßnahmen gegen die zionistischen Juden vor. Alle zionistischen Organisationen wurden rückwirkend ab 1. Jänner 1950 verboten. Jüdische Publikationen dürfen in Zukunft ausschließlich von den staatlichen' Vorlagshäusern herausgegeben werden.

Aus Statistiken, die das französische Nationalinstitut für Gesundheit zusammengestellt hat, geht hervor, daß die Zahl der Selbstmorde in Frankreich im Steigen begriffen ist. Trotzdem die Zahlen für 1949 niedriger als beim Höhepunkt der Selbstmord-epidemie im Jahre 1936 sind (8155), liegen sie. doch höher als letztes und vorletztes Jahr. Sie geben zu der Befürchtung Anlaß, daß sie bei gleichbleibendem Anwachsen im Jahre 1960 einen neuen, traurigen Rekord erreicht haben werden. Das Bedenklichste, sagt das Institut, ist die Zahl der Selbstmorde bei jungen Leuten. Unter den 600 im vergangenen Jahr, die allein in Paris begangen wurden, befanden sich über 30% Männer und Frauen unter 25 Jahren. Der höchste Prozentsatz davon entfällt auf das Studentenviertel auf dem linken Seineufer.

Unter der Leitung des Ethnologen Henri Lhote ist eine Expedition nach dem Ahaggargebirge in der mittleren Sahara aufgebrochen. Die Teilnehmer werden sich längere Zeit auf dem Massiv aufhalten und hauptsächlich die Felsmalereien der Gegend erforschen, die Zeugnisse der einst in der Sahara bestehenden Kultur sind. Wie „Arts“ berichtet, will die Expedition die Schaffung eines historischen Museums in Ta-manrasset am Südhang des Massivs vorbereiten, wo man bereits eine größere Sammlung von Photographien und Dokumenten zur Saharakultur angelegt hat.

Neue Ausstellungen

Akademie der bildenden Künste: „Die gute Form“ — „Form und Gestaltung“ (Internationale Ausstellung von 1905 bis heute).

Secession: „Neuer Hagenbund“.

Aus kulturellen Vereinigungen

Wiener katholische Akademie: 23. Februar, 19.15 Uhr, Prof. P. Alois KubischekS.V.D.: „Die trinitarische Grundstruktur der Gemeinschaft (die menschliche Gemeinschaft im Lichte der katholischen Dreifaltigkeitslehre).“ Sekretariat, Wien I, Freyung 6, I. Stiege.

Verein der Museumsfreunde: 28. II., 18.30 Uhr, Albertina: Direktor Dr. L. Münz: „Die Wicderaufstellung der Akademie-Galerie“.

Technisches Museum: 25. II., 15.30 Uhr, „Filmbilder aus Österreichs Technik“ (TonfiLmvor-führung). — 26. II., 10 Uhr, Univ.-Doz. Dr. K. Kratzl: „Chemie der Kunststoffe“ (Vortrag mit chemischen Experimenten).

Kulturgemeinschaft „Der Kreis“: I. III., „Hermann Stehr.“

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