Zwischen Mars, Venus und MIR

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Für die einen ist er "Mr. Austromir", für die anderen "die Weltraumforschung in Österreich": Willibald Riedler. "20 Jahre lang", hat der heute 71-jährige Wissenschafter nach eigenem Bekunden für jenes Institut gekämpft, das heute - in einem modernen Bau in Graz/St. Peter beheimatet - regelmäßig für wissenschaftliche Schlagzeilen sorgt: das Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - 90 Prozent davon Wissenschafter und Ingenieure - sind hier tätig. Finanziert wird das Forschungszentrum mit 3,4 Millionen Euro jährlich von der Akademie der Wissenschaften. Weitere 1,7 Millionen Euro werden über Drittmittel (z.B. ESA) lukriert.

Im Jahr 1970 gründete Riedler als Professor für Nachrichtentechnik und Wellenausbreitung an der TU Graz das Institut für Weltraumforschung - und forcierte insbesondere die Kooperation mit russischen Forschern. 1991 gipfelte die Zusammenarbeit im Projekt AUSTROMIR: Als erster

Österreicher verbrachte Franz Viehböck eine Woche auf der russischen Raumstation MIR.

An ihre Stelle trat inzwischen die internationale Raumstation ISS. Während Riedlers Nachfolger als Abteilungsleiter für Experimentelle Weltraumforschung, Wolfgang Baumjohann, die ISS für "sinnlos" erachtet, bricht Riedler für sie eine Lanze: "Wenn man den Menschen im Weltraum will, dann braucht man die ISS als Vorbereitung." Bezüglich der Expansionslust des Menschen im All sieht Riedler keine Grenzen: "Wenn einer sagt: Wir müssen sofort zum Mars, fände ich das unsinnig. Dass die Menschheit aber auf Dauer zum Mars will, ist unausweichlich."

Sehr viel näher liegt indes die Venus: Am 8. Juni vormittags wird sie zwischen Erde und Sonne treten und eine Minisonnenfinsternis auslösen. Übrigens: Der nächste Venus-Transit ist erst wieder 2012 in Amerika - oder 2247 in Mitteleuropa zu erwarten.

Infos zum IWF unter www.iwf.oeaw.ac.at

Näheres zum Venus-Transit unter www.venustransit.at

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