Die Stammzell-Therapie verspricht, die Medizin zu revolutionieren - und das schon seit mehr als zehn Jahren. Wann die ersten Therapien verfügbar sein werden, darüber gehen die Meinungen der Experten stark auseinander.
Der Stammzell-Pionier Shin-ya Yamanaka äußerte sich zuletzt sehr skeptisch und sprach von einer "Utopie" (Standard, 16.1.08). Ähnlich der Humangenetiker Markus Hengstschläger, der in den Tumor-bildenden Fähigkeiten der hochpotenten (embryonalen) Stammzellen ein gravierendes Problem sieht. "Das werden wir lösen", zeigt sich IMP-Forscher Erwin Wagner im Furche-Gespräch demgegenüber zuversichtlich (siehe S.23). Er rechnet in rund zehn Jahren mit ersten Therapien.
Noch optimistischer gab sich zuletzt der englische Stammzell-Experte Stephen Minger: Er ist überzeugt, dass er bereits in fünf Jahren mit aus Stammzellen gezüchteten Nervenzellen Parkinson-Kranke heilen wird (siehe Furche-Interview 24/07). TM
Wenn die Ethiker sich in ihren Güterabwägungen nun auf solch ungewisse Zukunftsprognosen beziehen müssen, wen verwundert es da noch, dass sie zu solch unterschiedlichen Einschätzung über das moralisch Richtige kommen?ligen" Embryonen können zur Herstellung von embryonalen Stammzell-Linien herangezogen werden (der Embryo wird dabei vernichtet; ansonsten weggeworfen).
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