Zwei Verwitwete auf Liebeskurs

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Neuerfindungen sind in einem Geschäft, das seine nächsten Schritte danach ausrichtet, was in der Vergangenheit funktioniert hat, die Ausnahme. Auch Rob Reiner scheut bei "Das grenzt an Liebe" Risken, um sich lieber am bisherigen Schaffen zu orientieren - etwa an "Harry und Sally" bis "Das Beste kommt zum Schluss". Heraus kommt da die holprige Beziehungsanbahnung zweier Verwitweter jenseits der 60: Immobilienmakler Orin (Michael Douglas) wartet darauf, einen letzten Verkauf zu tätigen. Seine ganze Verbitterung lässt er an den Mietern seines Mehrfamilienhauses aus. Zwar teilt er die Veranda mit einer Nachbarin, richtig kennen lernt er sie aber erst, als seine Enkeltochter bei ihm unterkommen soll. Leah (Diane Keaton), eine Sängerin, die seit dem Tod ihres Mannes bei jedem Auftritt in Tränen ausbricht, nimmt sich des Kindes als Ersatz-Oma an.

Aus der Zeit gefallener Streifen

Orin zieht daraus den Schluss, dass man über den Gemeinsamkeiten auch das Bett teilen könnte - um sich noch in der ersten Nacht wieder unbeliebt zu machen. Entsprechend sorgfältig kümmert sich der Film um die verbalen Schlagabtäusche samt tief verletzenden Komplimenten, die zu verteilen sind. Den tragischen Anteilen nimmt Reiner ihre Spitze, indem er sie in eine grundentspannte Umgebung packt. Idyllisch ist der Ort, die Musikuntermalung ein Geplätscher und extrem vorteilhaft die Beleuchtung von Keatons Szenen. Wahren Sportsgeist beweist der Regisseur selbst: Er trimmt die eigene Nebenrolle zur Zielscheibe des Humors. Unfreiwillig wird Reiner damit aber auch zum Symbol eines etwas aus der Zeit gefallenen Streifens, der Ernst und Komödie nicht unter einen Hut bringt.

Das grenzt an Liebe (And So It Goes)

USA 2014. Regie: Rob Reiner. Mit Diane Keaton, Michael Douglas, Sterling Jerins. Constantin. 93 Min.

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