Almen statt Palmen
Der heurige Sommer war anders: Statt in den Süden zog es viele in die Berge. Über touristischen „Almauftrieb“, die Sehnsucht nach Einfachheit – und eine Familie, die nicht am, sondern mit dem Bauernhof Urlaub machte.
Der heurige Sommer war anders: Statt in den Süden zog es viele in die Berge. Über touristischen „Almauftrieb“, die Sehnsucht nach Einfachheit – und eine Familie, die nicht am, sondern mit dem Bauernhof Urlaub machte.
Gummistiefel statt High Heels, Latzhose statt „kleines Schwarzes“: Wenn Andrea Zimmermann-Brunner die Urlaubskoffer packt, weicht Haute Couture der Stallbekleidung. Auch in diesem Sommer war es wieder ländlich-rustikal während ihrer Ferien in der Steiermark. Doch im Jahr der großen Pandemie, in dem mehr Menschen denn je nicht ans Meer, sondern in die Berge fuhren, setzte die Familie aus Nieder-österreich noch eines drauf: Nicht nur die Menschen im Hause Zimmermann-Brunner verreisten in die Sommerfrische, sondern mit ihnen auch 13 Vierbeiner. Urlaub nicht nur am, sondern mit dem Bauernhof sozusagen.
Es ist vor zehn Jahren, als Andrea, Karl, Elias und Thomas Zimmermann-Brunner aus einen 200 Jahre alten Hof im 1800-Seelen-Ort St. Gallen nahe Admont entdecken. Fortan verbringen sie einmal pro Jahr den Urlaub dort – um abzuschalten, die Natur zu genießen und eine Auszeit zu nehmen von der Alltagshektik, die kontinuierlich anzuwachsen scheint. Zwei bis drei Wochen im Jahr nimmt man sich dafür Zeit – ergänzt meist durch eine Fernreise pro Jahr. In den USA ist man schon gewesen, auf den Bahamas und auch in noch südlicheren Gefilden.
Aus mit Spontaneität
Doch daran ist heuer nicht zu denken – und die Schuld trägt nicht nur Corona. Noch bevor das Virus in Österreich ankommt, trifft die Familie ein Schicksalsschlag: Andreas Mutter, eine leidenschaftliche Bäuerin, stirbt unerwartet und hinterlässt einen liebevoll gepflegten Hof. Das berufstätige Ehepaar muss entscheiden, was mit den Tieren geschehen soll. „Wir Kinder sind dort aufgewachsen, und für meine Mutter haben die Tiere neben der Familie einfach alles bedeutet“, erzählt sie. Die Vierbeiner nach dem Tod der Mutter wegzugeben ist für sie trotz Job im Kindergarten nie eine Option.
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