Bodyshaming und die Hierarchien der guten Körper
Dünne Menschen wissen, dass sie nur ein paar Kilogramm von den hämischen Kommentaren trennen, die sie dicken Menschen zukommen lassen, schreibt die Autorin Rhea Krčmářová. Ein Essay über eine Rangordnung, die am Ende allen schadet.
Dünne Menschen wissen, dass sie nur ein paar Kilogramm von den hämischen Kommentaren trennen, die sie dicken Menschen zukommen lassen, schreibt die Autorin Rhea Krčmářová. Ein Essay über eine Rangordnung, die am Ende allen schadet.
Im Sommer tobte in den sozialen Medien eine Diskussion über tatsächliches oder empfundenes Bodyshaming – nicht zum ersten Mal. Was der emotionalen Debatte fehlt, ist die Erkenntnis, warum die Abwertung mancher Körper ein gesamtgesellschaftliches Phänomen widerspiegelt – und inwiefern sie nicht nur den Dicken schadet, sondern auch den Schlanken.
Die Hierarchien, die unsere Gesellschaft über Jahrhunderte prägten, verließen uns nie gänzlich. Zwar leben wir nicht mehr nach dem Motto „Kaiser/König/Edelmann“, aber der Drang, sich mit anderen zu vergleichen und so seinen Rang und Wert zu finden, ist geblieben. Bei Männern findet das sich Einordnen in der Wertehierarchie oft über den beruflichen Kontext statt: Wer hat das größere Büro, den prestigeträchtigsten Berufstitel usw. Bei uns Frauen zählt das Aussehen nach wie vor mehr, als es sollte.
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