"Der Elefant im Zimmer": Exempel des Missbrauchs
Machtmissbrauch äußert sich in unterschiedlichsten Kontexten – und folgt doch den ewig gleichen Mechanismen. Petra Morsbach legt dies im Essay „Der Elefant im Zimmer“ schonungslos wie grandios offen. Eine Pflichtlektüre.
Machtmissbrauch äußert sich in unterschiedlichsten Kontexten – und folgt doch den ewig gleichen Mechanismen. Petra Morsbach legt dies im Essay „Der Elefant im Zimmer“ schonungslos wie grandios offen. Eine Pflichtlektüre.
Es gibt – in unterschiedlichen Szenarien, sich aber ob der Reaktionsmuster gleichend – Vorgänge von Macht und Missbrauch, die als prototypisch für die aktuelle Gesellschaft gelten können. Die deutsche Schriftstellerin Petra Morsbach konstatiert eine „Abkehr von der kritischen Kultur der achtziger und neunziger Jahre“ und einen „Zeitgeist, der Macht
mystifiziert“. Man findet, so Morsbach, in vielen dieser Vorgänge ein übereinstimmendes „Handeln aller Protagonisten, als läge solchem Geschehen ein archaisches Skript zugrunde, das die Menschen steuert“.
In ihrem Essay „Der Elefant im Zimmer – Über Machtmissbrauch und Wider stand“ legt Petra Morsbach diese Mechanismen grandios und schonungslos offen. Indem sie drei konkrete Fallbeispiele genau analysiert und seziert, entlarvt sie die Mechanismen, denen Institutionen, aber auch die Individuen in diesen beziehungsweise die von diesen betroffen sind, unterliegen. Es ist frappierend, dass der Leserin die Institutionen und Machtkämpfe im eigenen Erfahrungshorizont in den Blick kommen, wo es genauso „zugeht“ wie in den exemplarischen Szenarien in Morsbachs Buch. Für die politische, soziale und kulturelle Hygiene ist das Buch eine unabdingbare Lektüre.