Supermarkt Regale - © Foto: iStock/TommL

Foodwatch: „Immer diese Schlupflöcher“

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Mit falschen Versprechen können Lebensmittelhersteller ihre Kunden allzu leicht in die Irre führen: Heidi Porstner und Lisa Kernegger von Foodwatch im Gespräch.

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Mit falschen Versprechen können Lebensmittelhersteller ihre Kunden allzu leicht in die Irre führen: Heidi Porstner und Lisa Kernegger von Foodwatch im Gespräch.

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Die Lebensmittelindustrie ist erfinderisch, wenn es darum geht, ihre Produkte gut dastehen zu lassen. Oft wecken Hersteller mit ihren Werbeversprechen Erwartungen, die so nicht erfüllt werden. Das will Foodwatch, ein gemeinnütziger Verein mit Hauptsitz in Deutschland, so nicht hinnehmen. Seit 20 Jahren engagiert sich die Organisation für die klare Kennzeichnung von Lebensmitteln. Nationale Büros gibt es auch in Österreich, Frankreich und den Niederlanden. Anlässlich des Symposion Dürnstein bat DIE FURCHE die beiden Leiterinnen von Foodwatch Österreich zum Interview.

DIE FURCHE: Sie orten „dreiste Täuschungen“, denen wir im Supermarkt ausgesetzt sind. Haben Sie Beispiele dafür?

Lisa Kernegger: Regelmäßig kürt Foodwatch den „Werbeschmäh des Monats“; im Dezember rufen wir Konsumenten auf, für den „Werbeschmäh des Jahres“ abzustimmen. Dem Hersteller des Gewinner-Produkts überreichen wir dann eine Urkunde. 2022 hat den Titel „Dreh und Trink“ geholt. Die haben wegen der Vermarktung ihrer stark gesüßten Getränke an Kinder verärgert. Außerdem haben sie groß mit Früchten geworben, wo kaum welche drin sind. 2023 ist der Titel an das Bad Ischler Nudelsalz gegangen. Die haben einfaches Kochsalz in kleine Portionen gepresst und diese dann um den zwölffachen Preis verkauft. Die Übergabe war immer spannend, da wir die Hersteller der Produkte direkt mit der Kritik konfrontieren konnten.

DIE FURCHE: Und wie war die Reaktion?

Kernegger: Bisher hat sich jeder Hersteller einem Gespräch gestellt. Dabei gab es die eine oder andere Einsicht. Doch selbst wenn einzelne Hersteller ihre Werbemaschen ändern, so müssen doch die Gesetze verbessert werden, damit „Werbeschmähs“ im Supermarkt nicht mehr möglich sind.

DIE FURCHE: Stichwort Bio-Produkte: Wie können sich Konsumenten angesichts der riesigen Auswahl da orientieren?

Kernegger: Wo „Bio“ drauf steht, ist auch „Bio“ drin: Das ist in der EU-Bioverordnung geregelt. Sollte das einmal nicht der Fall sein, handelt es sich um Betrug – und das wird strafrechtlich geahndet.

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