Home Office Telearbeit Heimarbeit - © Foto: Lisa Fotios / Pexels

Home Office: Top oder Flop?

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Die Corona-Krise und die darauf aufbauenden Maßnahmen der Regierung schicken viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die normalerweise im Büro tätig sind, ins Home Office. Wie sich die Arbeitswelt hin zu Teleworking entwickelt hat und welche Herausforderungen dabei gelten.

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Die Corona-Krise und die darauf aufbauenden Maßnahmen der Regierung schicken viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die normalerweise im Büro tätig sind, ins Home Office. Wie sich die Arbeitswelt hin zu Teleworking entwickelt hat und welche Herausforderungen dabei gelten.

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Bei manchen Unternehmen ist es bereits gang und gäbe, bei anderen wird Home Office zum ersten Mal eingesetzt. Besonders den jüngeren Generationen wird oft nachgesagt, dass die Option auf Heimarbiet bereits bei der Jobwahl entscheidend ist, da diese besonderen Wert auf eine Work-Life-Balance legen würden, also einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit. Neuere Konzepte sprechen sogar von einem Work-Life-Blend, bei dem die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen.

Das Phänomen Telearbeit wurde statistisch erstmals 1997 erfasst, berichtete Isabella Marboe 2001 in der FURCHE. 51.600 Österreicher und Österreicherinnen arbeiteten damals zumindest eine Stunde pro Tag „berufsmäßig zu Hause am PC“. Innerhalb eines Jahres verdreifachte sich die Menge der Telearbeiter und -arbeiterinnen. Während ein Internetanschluss heute beinahe zur Grundausstattung jeder Wohnung zählt, musste die notwendige Infrastruktur damals erst geschaffen werden. Neue architektonische Wohn- und Arbeitskonzepte wurden entworfen, geworben mit Slogans wie „multimediale Wohnungen für Trendsetter.“

In den kommenden Jahren gewinnt der Begriff der Work-Life-Balance an Präsenz. Die FURCHE hat 2003 mit Brigitte Pajonk, Leiterin des Instituts für Work-Life-Balance in München, gesprochen: „In der Regel kommen die Beziehungen bei der Wichtigkeit an erster Stelle – aber die Zeit wird mit der Arbeit verbracht. Diese Diskrepanz ist aber sozial anerkannt.“ Das Problem sei, dass in Unternehmen Leistung immer noch über die Anwesenheit im Unternehen definiert werde, so Pajonk.

In der Regel kommen die Beziehungen bei der Wichtigkeit an erster Stelle – aber die Zeit wird mit der Arbeit verbracht. Diese Diskrepanz ist aber sozial anerkannt.

Brigitte Pajonk

Zehn Jahre später sah das schon etwas anders aus. In einer Debatte um neue Arbeitsmodelle spricht der Unternehmensberater Conrad Prambröck von drei unterschiedlichen Gruppen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern: Selbstständige, die rund um die Uhr arbeiten, mit dem Ergebnis jedoch unzufrieden sind, Angestellte, die sich wie in einem Hamsterrad fühlen und Angestellte, die wie Selbstständige arbeiten – also freie Zeit- und Projekteinteilung genießen. Am glücklichsten seien laut Prambröck letztere.

Für Aufregung sorgte zu dieser Zeit, dass ausgerechnet die Chefin des IT-Konzerns Yahoo, Marissa Mayer, ihren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Heimarbeit verbot und eine allgemeine Diskussion um Telearbeit auslöste. „Tatsächlich ist die Heimarbeit gerade für Eltern gar nicht so vorteilhaft, wie dies auf den ersten Blick erscheinen mag. Denn ein geregelter Arbeitstag lässt sich mitunter besser mit Familienaufgaben kombinieren als ständige Erreichbarkeit. Und speziell Frauen finden sich mit dem Heim-Büro oft in Konstellationen wieder, in denen sie bienenfleißig arbeiten und ansonsten unsichtbar bleiben. Karriere machen die anderen“, argumentierte zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung.

Ganz anderer Meinung ist der Software-Unternehmer Jason Fried, der in seinem Ted Talk im Oktober 2010 von den „toxischen M&Ms“ spricht. Manager und Meetings würden einem produktiven Arbeitsalltag im Weg stehen. Viele Menschen würden deshalb anstelle des Büros andere Orte, wie das eigene Zuhause oder sogar ein Verkehrsmittel wie Zug oder Flugzeug, bevorzugen, um wichtige Dinge zu erledigen.

In der aktuellen Situation haben viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen gar keine Wahl: Sie müssen, wenn möglich,von zuhause arbeiten, teilweise noch parallel die Kinderbetreuung managen. „Nach etwa 30 Minuten wird es meinem Kind zu langweilig. Es rüttelt an meinem Sessel, fragt, wann ich Pause mache. Wir stellen einen kleinen Tisch neben meinen Schreibtisch. Mein Sohn malt Kugeln mit Stacheln. Corona-Viren“, beschreibt FURCHE-Redakteurin Brigitte Quint den neuen Arbeitsalltag.

In zahlreichen Medien und auf Sozialen Netzwerken findet man aber bereits Tipps und Tricks, wie man die Arbeit im Home Office am besten anlegt. Etwa soll man versuchen, den gewohnten Tagesablauf einzuhalten, sich trotz Zuhausebleibens einem Arbeitstag entsprechend zu kleiden oder regelmäßige Pausen einzuhalten.

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