Ein Jahr ohne Frieden
DISKURSMarie-Luisa Frick: "Wir müssen Tacheles reden"
Die Philosophin Marie-Luisa Frick über Klima-Aktivismus, die Moralisierung des Diskurses, ihre Sorge um die Wissenschaftsfreiheit sowie Wege zur Stärkung der Demokratie.
Die Philosophin Marie-Luisa Frick über Klima-Aktivismus, die Moralisierung des Diskurses, ihre Sorge um die Wissenschaftsfreiheit sowie Wege zur Stärkung der Demokratie.
Ob Klima, Krieg oder Pandemie: Allerorten herrscht Krise. Wie diese vielfältigen Herausforderungen zu bewältigen sind und was – trotz allem – „Mut und Zuversicht“ schenken kann, stand im Fokus der diesjährigen Herbsttagung des Katholischen Akademiker/innenverbandes Österreichs (KAVÖ) im Kardinal König Haus. Eine der Referentinnen war Marie-Luisa Frick, die an der Universität Innsbruck zu Fragen der Rechts- und Politischen Philosophie sowie Ethik forscht. DIE FURCHE hat sie zum Interview gebeten.
DIE FURCHE: Die liberale Demokratie ist geprägt von Auseinandersetzungen. Folglich sehen Sie Konfliktfähigkeit als wesentliche Bewährungsprobe. Wie ist es aus Ihrer Sicht aktuell um diese Tugend bestellt?
Marie-Luisa Frick: Diese Tugend ist wichtig, aber sie ist sehr schwer einzulösen, wenn sich Menschen existenziell bedroht fühlen. Wir haben das in der Pandemie gesehen, wo sich viele Menschen vor denjenigen gefürchtet haben, die für starke Schutzmaßnahmen eingetreten sind – und sich diese umgekehrt von jenen bedroht fühlten, die die Gefährlichkeit dieses Virus völlig ignoriert haben. Und wir sehen das auch jetzt, wo es um Verteilungsfragen und Energiesicherheit geht – oder um Interessenkonflikte zwischen Wirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz.
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