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Ozempic und die missverstandene Todsünde Völlerei
Übergewicht gilt in den Augen vieler als moralische Verfehlung. Hat das religiöse Konzept der Völlerei Mitschuld daran? Über die neue Abnehmspritze Ozempic, die eine alte Debatte wieder aufleben lässt.
Übergewicht gilt in den Augen vieler als moralische Verfehlung. Hat das religiöse Konzept der Völlerei Mitschuld daran? Über die neue Abnehmspritze Ozempic, die eine alte Debatte wieder aufleben lässt.
Dank eines neuen Abnehmmedikaments verliert der britische Journalist und New York Times-Autor Johann Hari 20 Kilogramm. Ein beachtlicher Erfolg. Doch er schämt sich dafür, denn er glaubt, Diäten und Sport umgangen und eine „medizinische Abkürzung“ genommen zu haben. Einen Grund für sein schlechtes Gewissen sieht Hari in der Religion: Schließlich habe Papst Gregor I. schon im sechsten Jahrhundert verkündet, dass übermäßiges Essen eine Sünde sei, die bestraft werden müsse. „In unserer Kultur ist der Glaube tief verwurzelt, dass Fettleibigkeit ein Zeichen dafür ist, dass ein Mensch gierig ist. Daher sei Leiden die gerechte und notwendige Antwort“, schreibt Hari in seinem aktuellen Bestseller „Magic Pill“.
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