Resilienz bei Kindern
Kinder können die schwersten Schicksalsschläge bewältigen. Vorausgesetzt, sie verfügen über genügend innere Widerstandskräfte. Und die werden in den ersten Lebensjahren entwickelt. Die Erziehungsformel dafür lautet: „Liebe, Liebe, Liebe“.
Kinder können die schwersten Schicksalsschläge bewältigen. Vorausgesetzt, sie verfügen über genügend innere Widerstandskräfte. Und die werden in den ersten Lebensjahren entwickelt. Die Erziehungsformel dafür lautet: „Liebe, Liebe, Liebe“.
Der Junge muss an die frische Luft“ hieß die Tragikomödie, die 2018 in den Kinos lief. Dabei handelte es sich um die Verfilmung der Autobiografie des deutschen Komikers Hape Kerkeling. Im Fokus stand dessen Kindheit. Er war neun Jahre alt, als sich seine Mutter das Leben genommen hatte. Der Zuschauer erfährt, dass Kerkeling vor allem aus einem Grund zum Spaßvogel geworden ist: Er hatte von klein auf versucht, seine depressive Mutter aufzuheitern. Vergebens. Doch damit ist die Geschichte nicht zu Ende erzählt. Sie beinhaltet eine weitere Botschaft: Ein Kind kann einen Schicksalsschlag wie diesen bewältigen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass bestimmte Grundlagen gelegt wurden.
Im Falle Kerkeling war das ein soziales Umfeld, das ihn bereits vor dem Tod seiner Mutter aufgefangen und innerlich gestärkt hatte. Seine Widerstandskraft konnte wachsen, bevor der Unglücksfall eingetreten war. Laut dem Kinder- und Jugendpsychiater Werner Leixnering ist die „Resilienz“, also die Verfügbarkeit von Abwehrkraft in schwierigen Situationen des Lebens, einem Heranwachsenden nicht einfach „eingegeben“ oder vererbt. Vielmehr würden Wissenschaftler davon ausgehen, dass sich diese in frühester Kindheit entwickelt – und gefördert werden müsse. „Wir könnten auch sagen, es handelt sich um eine Fähigkeit, die regelmäßig gewartet werden muss.“
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