Srebrenica-28.Gedenktag - © Foto: picturedesk.com / AP / Armin Durgut

Srebrenica: Wenn Schmerz verbindet

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Auschwitz und Srebrenica: Hier werden Kriege auch Jahrzehnte später greifbar. Es sind Parallelen, die am 28. Gedenktag in Srebrenica erstmals auch jüdische Diplomaten laut aussprachen.

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Auschwitz und Srebrenica: Hier werden Kriege auch Jahrzehnte später greifbar. Es sind Parallelen, die am 28. Gedenktag in Srebrenica erstmals auch jüdische Diplomaten laut aussprachen.

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Die Kontroverse, die Emir Suljagić, Direktor der Srebrenica-Gedenkstätte, in seinem Land ausgelöst hatte, war unerwartet. Er entschuldigte sich im Rahmen der 28. Gedenkfeier des Völkermords in Srebrenica für die bosniakische Beteiligung an den Verbrechen der Handžar-Division im Zweiten Weltkrieg. „Vor achtzig Jahren hat sich ein Teil meiner Landsleute in den Dienst der deutschen Nazi-Ideologie gestellt und euch, eurem Volk, euren Vätern und Müttern, Großvätern und Großmüttern geschadet. Ich hoffe, dass ihr in euren Herzen Raum für Vergebung findet“, sagte Suljagić, der selbst den Genozid in Srebrenica überlebte.

Auch wenn viele seiner Landsleute diesen Schritt nicht verstehen, der ehemalige UN-Übersetzer Suljagić will Brücken bauen, und zeigen, dass Versöhnung möglich ist. Lernen will er dabei auch von einer Delegation jüdischer Gelehrter und Diplomaten des World Jewish Congress (WJC), die sich heuer zum ersten Mal im Srebrenica Memorial Center versammelt hat. Gemeinsam mit den muslimischen Kolleginnen und Kollegen vor Ort veranstalteten sie eine Konferenz, um sich mit dem kollektiven Erinnern an Völkermordopfer auseinanderzusetzen.

Was sie verbindet, ist weder ihre Religion noch das Herkunftsland; sondern es sind die Wunden und der Schmerz, die der Mord am eigenen Volk hinterlässt. „Wenn wir als Juden und Muslime verstehen, dass uns auch dieser Schmerz vereint, können wir darauf aufbauend konstruktiv an einer Welt jenseits des Leidens arbeiten, in der diese Art von Gräueltaten undenkbar werden“, sagte Menachem Rosensaft. Der 75-Jährige ist der Sohn zweier jüdischer Überlebender der Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen sowie General Counsel des WJC. Am Srebrenica-Gedenktag, dem 11. Juli, sagte Rosensaft das bisher Unaussprechliche. Er verglich den Genozid von Srebrenica mit dem Holocaust – und auch mit anderen Völkermorden wie in Armenien und Ruanda.

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