Im Atem der Stadt
FOKUSWie die Stadt klimafit wird: Die GrätzlTransformer
Österreichs Städte werden immer heißer und trockener. Damit sie klimaresilienter werden, gibt es bereits konkrete Pläne. Doch an der Finanzierung mangelt es noch. Ein Expertinnengespräch.
Österreichs Städte werden immer heißer und trockener. Damit sie klimaresilienter werden, gibt es bereits konkrete Pläne. Doch an der Finanzierung mangelt es noch. Ein Expertinnengespräch.
Damit die Stadt zukunftsgerecht wird, braucht es noch viele Umbauten. Wie diese genau aussehen müssen, wissen die Landschaftsarchitektinnen Doris Schnepf und Lisa Maria Enzenhofer vom Stadtplanungsbüro „Green4Cities“.
DIE FURCHE: Die menschengemachte Klimakrise bringt immer mehr Hitze und längere Dürreperioden. Sind die Städte darauf vorbereitet?
Lisa Maria Enzenhofer: Viele Wiener gehen in klimatisierte Shoppingcenter, um die Hitzetage im Hochsommer zu überstehen. Das kann nicht die Lösung sein. Vor allem ältere Menschen mit kleinerem Radius, Menschen mit Erkrankungen oder Kinder brauchen natürliche Beschattung und Kühlung im öffentlichen Raum in ihrem Grätzl.
Doris Schnepf: Mit Dachterrasse und Zweithaus kann ich mich gut anpassen. Wenn ich nah an der Armutsgrenze lebe und im Hochsommer in meiner Wohnung in Simmering ohne Balkon sitze, spüre ich die Hitze aber stark. Im Zentrum Wiens gibt es zudem noch viele Hitzeinseln. Es passieren schon gute Dinge, aber es ist immer noch sehr viel zu tun.
DIE FURCHE: Naturbasierte Lösungen können helfen, Städte zu kühlen. Wie funktioniert das?
Enzenhofer: Naturbasierte Lösungen verschränken Architektur und Natur mit dem Ziel, alle Stoffwechselprozesse der Natur effektiv zu nutzen. Ein Beispiel ist, Regenwasser von Dächern zu leiten und in einem unterirdischen Wasserbehälter zwischenzuspeichern, damit man es vor Ort für die Bewässerung nutzen kann. Solche Lösungen haben viele Vorteile. Auch mit Bäumen, Sträuchern und begrünten Fassaden kann man das Mikroklima beeinflussen, Schwebestoffe filtern, die Feinstaubbelastung und den CO₂-Ausstoß verringern.
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