Wie Kinder und Erwachsene wieder lernen, in die Welt zu vertrauen
Analoge Über- und digitale Unterbehütung leeren kindliche Vertrauensakkus. Was sie wieder füllen kann – auch bei Erwachsenen. Eine Analyse.
Analoge Über- und digitale Unterbehütung leeren kindliche Vertrauensakkus. Was sie wieder füllen kann – auch bei Erwachsenen. Eine Analyse.
Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Diese Regel mag allgemein gelten, sie kennt aber Ausnahmen. Veröffentlicht etwa Jonathan Haidt ein neues Buch, lässt sich leicht vorhersagen, dass es weltweit Bestsellerlisten stürmt. Das trifft auch auf das neueste Werk des US-amerikanischen Sozialpsychologen zu: „Generation Angst“. Darin zeichnet Haidt nach, wie es um die mentale Gesundheit der sogenannten Generation Z steht, er präsentiert aber mehr als eine Detailstudie zu Suizidraten und Selbstverletzungen – Haidt liefert auch eine Art Zeitdiagnose.
Wenn er darlegt, wie stark in den letzten dreißig Jahren die Zeit für freies, unbeaufsichtigtes Spiel unter Kindern abnahm, rührt er zugleich an die größere Frage, warum nicht nur in der Erziehung ein „Kult um die Sicherheit“ einsetzte und der ängstlich-misstrauische Blick zum neuen gesellschaftlichen Normal wurde. Wann traten Verunsicherung und Verzagtheit an die Stelle grundständigen Vertrauens? Oder allgemeiner: Wie kam es, dass westlich liberale Gesellschaften aktuell in unterschiedlichen Feldern mutlos werden und allgemein Vertrauen zu verlieren scheinen – in die Wissenschaft, Medien und Demokratie, in die Kirchen, ja in sich selbst und ihre Zukunft?
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