Aggression - woher kommt der Begriff?

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Aggression leitet sich vom lateinischen Verb "aggredior - adgredi“ ab, was soviel wie "herangehen“ und "zuwenden“ bedeutet. Der ursprüngliche Begriff bezeichnet somit ein prosoziales, förderliches Verhalten.

Konstruktive Aggression können…

* ein Ausdruck der Lebensbejahung sein

* einen authentischen und direkten Ausdruck verleihen

* den eigenen Ehrgeiz fördern

* ein Ausdruck von persönlicher Willensstärke sein

* die Beziehung verstärken und bejahen

* politische Bewegungen und Programme vorantreiben, wie im vorigen Jahrhundert die Frauen-, die Friedens- und die Umweltbewegung)

Konstruktive Aggressionen kommen verschiedenartig zum Ausdruck:

* auf der persönlichen Ebene (in Form von Lebendigkeit, Gesundheit, Selbstwertgefühl und Lebensfreude)

* auf der Beziehungsebene (in Form von Ehrlichkeit, Nähe, Intimität)

* auf der gesellschaftlichen Ebene (in Form von mehr Gerechtigkeit, mehr Engagement und Zivilcourage)

Destruktive Aggressionen…

…bezeichnen eine Form der Gewalt, bei der Menschen durch aktives Handeln anderer geschädigt werden. Destruktive Aggressionen sind zielgerichtet, geschehen nicht aus Versehen und verletzen, beeinträchtigen oder schädigen andere Personen. Auch Handlungen, die einer Person keinen sichtbaren Schaden zufügen, sondern zum Beispiel Angstzustände auslösen, werden als Aggressionen bezeichnet.

Gewalt - woher kommt der Begriff?

Die Bedeutung leitet sich von zwei lateinischen Begriffen ab: "potentia“ (Macht, im Sinne von Herrschaft) und "vis“ (physische Kraft und Stärke) "violentia“ (Anwendung physischer Kräfte auf andere Lebenswesen.)

Mögliche Ursachen von Gewalt

* Druck: Dieser erzeugt eine körperliche und oder seelische Belastung und ist oft Hauptgrund für eine meist willkürliche und unmotiviert begangene Gewalttat.

* Umfeld: Das soziale Umfeld ist in Hinblick auf Vorbildwirkung (Familie, Kindheitserfahrungen) und Zugehörigkeitsgefühl (Gruppe) äußerst relevant.

* Persönliche Schwäche: Eine Person kompensiert ihre Minderwertigkeitsgefühle durch die vermeintliche Stärke in Form der Gewalt.

* Angst: Die Angst vor Abweisung durch eine Person oder vor hierarchischer Zurückstufung im Berufsleben kann die Befürchtung von Isolation und Einsamkeit auslösen - und dies kann zu Gewaltanwendungen führen.

* Erfahrung: Diese kann einerseits auf jahrelangem Erdulden von Gewalthandlungen basieren, andererseits auch auf der Hoffnung, dass Gewalt zur sozialen Aufwertung und Respekt führt.

* Hass: Hass kann sowohl vom Verstand als auch von den Emotionen geleitet sein. Hass als Ausgangsbedingung für Gewalt gilt als die stärkste Abneigung, die ein Mensch empfinden kann.

* Suche nach Anerkennung: Verzerrte, subjektive Wahrnehmungen können ein Gefühl der fehlenden Anerkennung auslösen. Dieses kann ebenfalls zu möglichen gewalttätigen Reaktionen führen.

* Provokation: Bei Provokationen kann sich die Täter-Opfer-Rolle verschieben. Unpassende Worte oder Taten können dazu führen, dass die andere Partei zu einer (gewaltvollen) Reaktion genötigt wird.

* Rache: Durch Rache erhofft sich der Täter die Wiederherstellung der eigenen ursprünglichen Position oder die direkte Demonstration von Überlegenheit.

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