Sein Generalthema "Vertrauen - Trust" hat das Europäische Forum Alpbach bereits im Frühjahr 2008 beschlossen - und damit nicht wenig Weitsicht bewiesen. Denn das wichtigste Thema wird auch 2009 die weltweite Finanzkrise bleiben, für deren Analyse die Frage nach dem Entstehen, nach der Legitimation und auch nach dem Missbrauch von Vertrauen unerlässlich ist. Schließlich ist das Vertrauen in das Gegenüber der Grundstoff jeder wirtschaftlichen Vereinbarung, jedes einzelnen Vertragsverhältnisses.
Mindestens ebenso relevant ist die Frage nach dem Phänomen des Vertrauens in politischer Hinsicht: auf innerstaatlicher Ebene für die Frage nach der Legitimation von Regierungen in den postideologischen Zeiten der politischen Zersplitterung und der Wählerapathie; auf kontinentaler Ebene für die Frage nach dem Vertrauen der Bevölkerung in die Fähigkeiten der Europäischen Union und ihrer Institutionen, zu ihrem Besten zu wirken; auf globaler Ebene für die Beurteilung von Partnerschaften und Bündnissen ebenso wie für eine Bestandsaufnahme zur Macht oder Ohnmacht der globalen Institutionen.
Vor diesem Hintergrund wird es in Alpbach von 20. August bis 5. September 2009 wieder 14 einwöchige interdisziplinäre Seminare geben, die das Phänomen "Vertrauen" aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Blickwinkeln beleuchten werden. Darüberhinaus werden sich die Vorträge und Gespräche dem Thema mit Fokus auf Reform, Technologie, Politik, Wirtschaft, Gesundheit und Baukultur nähern. Etwa wird bei den Wirtschaftsgesprächen die Frage nach der Rolle Europas in der Welt im Mittelpunkt stehen, während sich die Gesundheitsgespräche dem Umgang mit der Krise widmen werden.
"Vertrauen" jedenfalls ist die große thematische Leitlinie. Erhard Busek dazu: "Mit dem Thema Vertrauen trifft das Europäische Forum Alpbach den neuralgischen Punkt der zeitgenössischen Debatte."
