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1978: Der erste Block des Kernkraftwerks Tschernobyl geht ans Netz. Tschernobyl gilt in der udssr als Musteranlage.

1983: Der "Unglücksreaktor" IV geht ans Netz.

26. April 1986, 23:00 Uhr: Im Block IV beginnt ein Test des Kühlwassersystems.

23:40 Uhr: Die Notabschaltung misslingt.

23:44 Uhr: Der Reaktor gerät außer Kontrolle und explodiert.

In der drei Kilometer entfernten Stadt Pripyat leben 45.000 Menschen, davon 16.000 Kinder. Sie genießen den ersten warmen Frühlingssonntag.

26. April bis 4. Mai 1986: Die größte Menge an Radioaktivität wurde in den ersten zehn Tagen freigesetzt. Es herrschte zunächst Nord-und Nordwestwind. Ende April drehte der Wind Richtung Süden und Südosten. Es gab häufige, aber lokal begrenzte Schauer. So kommt es zu einer regional und lokal ganz unterschiedlichen Verteilung der Radioaktivität.

27. April bis 5. Mai 1986: In 1800 Helikopterflügen werden 5000 Tonnen Löschmaterial wie Sand und Blei auf den brennenden Reaktor abgeworfen.

27. April 1986: Die Bewohner der Kraftwerkssiedlung Pripyat werden evakuiert.

28. April 1986, 21 Uhr: Die sowjetische Nachrichtenagentur tass teilt mit, dass es im Kernkraftwerk Tschernobyl einen Unfall gegeben hat.

23 Uhr: Ein dänisches Laboratorium für Nuklearforschung gibt bekannt, dass in Tschernobyl ein gau (Größter anzunehmender Unfall) stattgefunden habe.

29. April 1986: Die Meldung vom gau in Tschernobyl läuft zum ersten Mal in den deutschsprachigen Fernsehnachrichten.

Bis zum 5. Mai 1986: Innerhalb von zehn Tagen nach dem Unfall werden aus einer 30-Kilometer-Zone um den Reaktor 130.000 Menschen evakuiert.

6. Mai 1986: Die Freisetzung von Radioaktivität bricht abrupt ab.

15., 16. Mai 1986: Erneut aufflackernde Brände lassen wieder Radioaktivität austreten.

23. Mai 1986: Eine sowjetische Regierungskommission ordnet die Verteilung von Jodpräparaten an. Zu diesem Zeitpunkt hat diese Prophylaxe keinen medizinischen Sinn mehr.

15. November 1986: Der so genannte Sarkophag aus Beton, der den zerstörten Reaktor ummantelt, ist fertig.

1989: Beginn der zweiten Umsiedlungsphase. Rund 100.000 Menschen müssen ihre Dörfer in den stark verstrahlten Gebieten von Weißrussland, der Ukraine und Russland verlassen.

2000: Eine zweite internationale Geberkonferenz sagt der Ukraine 715 Millionen Dollar für den Bau eines zweiten Sarkophags zu.

Dezember 2000: Der Tschernobyl-Reaktor wird stillgelegt.

2006/2007: Beginn der Arbeiten an einem neuen Schutzmantel: Eine über hundert Meter hohe und 250 Meter breite Stahlkonstruktion soll in sicherer Entfernung vom akw-Tschernobyl errichtet und auf Schienen über den Unfallreaktor geschoben werden - geschätzte Kosten: über eine Milliarde Dollar.

Quelle und weitere Info:

www.chernobyl.info

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